Betrachtest Du auch gerne die funkelnden Sterne am Nachthimmel? Ist es nicht überwältigend, einen Blick in die unermesslichen Weiten des Weltraums werfen zu können? Allein unser Sonnensystem ist ein unglaublich großes und komplexes Gebilde, das viele spannende Geheimnisse birgt.
Eine Reise durch den Weltraum
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genauen Blick auf unser Sonnensystem. Wir erklären Dir, was man unter einem Sonnensystem versteht und wie unser eigenes Sonnensystem aufgebaut ist.
Außerdem werden wir uns mit weiteren faszinierenden Objekten, die durch den Weltraum schweben, auseinandersetzen. Also, schnall’ Dich an und mach Dich bereit für eine Reise durch das All.
Was ist ein Sonnensystem?
Ein Sonnensystem ist eine Ansammlung von Planeten, Monden, Asteroiden, Kometen und anderen Objekten, die um ein Zentralgestirn, also eine Sonne, kreisen.
Entstehung von Sonnensystemen
Ein Sonnensystem entsteht, wenn eine riesige Gas- und Staubwolke (im Fachjargon „Nebel“ genannt) unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammen bricht. Während die Wolke kollabiert, beginnt sie sich zu drehen, und in ihrem Zentrum bildet sich ein sogenannter Protostern.
Zentralgestirn
Mit der Zeit wird der Protostern immer heißer und dichter, und schließlich kommt es zur Kernfusion, die einen voll ausgebildeten Stern hervorbringt. Ein solcher Stern, der die Mitte eines Sonnensystems bildet, wird auch Zentralgestirn genannt.
Während der Stern zu leuchten beginnt, bilden sich aus dem restlichen Gas und Staub kleine, felsige Objekte, die sogenannten Planetesimalen. Diese wachsen weiter, indem sie kollidieren, sich verbinden und schließlich Planeten bilden.
Planeten
Die Planeten in einem Sonnensystem werden in der Regel in zwei Kategorien unterteilt:
- innere Planeten, auch terrestrische Planeten genannt
- äußere Planeten, auch als Gasriesen bezeichnet
Terrestrische Planeten sind klein, felsig und verfügen über eine feste Oberfläche. Sie befinden sich nah an der Sonne. Die äußeren Planeten sind deutlich größer, bestehen größtenteils aus Gas und Eis und sind weit von der Sonne entfernt.
Monde
Neben den Planeten kann ein Sonnensystem auch Monde beherbergen, natürliche Satelliten, die die Planeten umkreisen. Monde gibt es in vielen verschiedenen Formen und Größen. Einige haben sogar eine eigene Atmosphäre und Wasservorkommen, was sie zu potenziellen Zielen für künftige Forschungsmissionen macht.
Asteroiden, Kometen und Meteoriten
Schließlich kann ein Sonnensystem auch eine Vielzahl kleinerer Objekte wie Asteroiden, Kometen und Meteoriten beherbergen. Asteroiden sind große felsige Objekte, die um das Zentralgestirn kreisen, während Kometen aus Eis, Staub und Gas bestehen und sich weiter entfernt vom Zentralgestirn befinden. Meteoriten sind kleine felsige oder metallische Objekte, die in der Regel Fragmente von Asteroiden oder Kometen sind. Wenn diese in die Atmosphäre unserer Erde eindringen, verglühen sie und werden als Sternschnuppen sichtbar.
Unser Sonnensystem – nur eines von vielen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Sonnensystem aus Planeten, Monden, Asteroiden, Kometen und anderen Objekten besteht, die um einen zentralen Stern bzw. eine Sonne kreisen.
Unser Sonnensystem ist nur eines von vielen Beispielen für diese faszinierenden und komplexen Phänomene. Allein in der Milchstraße soll es mehrere hundert Milliarden Sterne geben. Innerhalb eines Radius von 12 Lichtjahren um unser Sonnensystem sind uns insgesamt 50 weitere Sonnensysteme bekannt.
Unsere Sonne
Die Sonne ist – wie wir wissen – der Stern im Zentrum unseres Sonnensystems. Sie versorgt uns mit Licht, Wärme und Energie. Unsere Sonne existiert seit über 4,5 Milliarden Jahren und wird in ihrer jetzigen Form wohl noch weitere 5 Milliarden Jahre bestehen, bevor sie erlischt. Ihre Masse macht 99 % der Materie in unserem Sonnensystem aus.
Die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Sonne beträgt etwa 6.000 Grad Celsius. Diese enorme Wärmeenergie wird von ihrem Kern in den Weltraum abgestrahlt und bildet einen mächtigen Strom, welcher als “Sonnenwind” bekannt ist. Dabei werden Teilchen wie Protonen und Elektronen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit ins Weltall hinausgetragen. Diese Teilchen machen auch einen großen Teil unserer Erdatmosphäre aus. Ohne sie hätten wir keine Luft zum Atmen.
Die Sonne rotiert im Vergleich zu den Planeten, welche sie umkreisen, nur sehr langsam: Sie benötigt 27 Tage (bzw. 24 Tage, wenn man sie aus der Äquatorialperspektive betrachtet), um sich einmal um die eigene Achse zu drehen. Diese langsame Rotation trägt dazu bei, dass unser Sonnensystem im Gleichgewicht bleibt. Die Gravitationskräfte entlang der Umlaufbahn der einzelnen Planeten sind dadurch relativ gleichmäßig verteilt. Ohne dieses Gleichgewicht würde es in unserem Sonnensystem ziemlich chaotisch zugehen.
Wie viele Planeten gibt es in unserem Sonnensystem?
Unser Sonnensystem besteht aus acht Planeten. Ausgehend von der Sonne ergibt sich folgende Reihenfolge: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
Merkur
Der Merkur ist der sonnen-nächste Planet mit einem Abstand von rund 58 Millionen Kilometern zu unserem Zentralgestirn. Der Gesteinsplanet wurde aufgrund seiner schnellen Umlaufbahn um die Sonne nach dem römischen Botengott Merkur benannt.
Der Planet hat eine felsige Oberfläche, die mit vielen Kratern übersät ist, und besitzt keine nennenswerte Atmosphäre. Die Krater sind das Ergebnis von Asteroideneinschlägen. Deren große Zahl spricht für das hohe Alter des Merkur. Man geht davon aus, dass er fast so alt ist wie unsere Sonne, also knapp 4,5 Milliarden Jahre.
Tagsüber kann die Oberfläche bis zu 430 Grad Celsius heiß werden, während die Temperatur auf der Nachtseite bis auf -180 Grad Celsius sinkt.
Mit einem Durchmesser von etwa 4.880 Kilometern ist der Merkur zudem der kleinste Planet in unserem Sonnensystem. Er benötigt 88 Erdtage für einen Umlauf um die Sonne, dreht sich aber sehr langsam um seine eigene Achse (in 59 Erdtagen).
Venus
Die Venus ist der Planet mit dem zweitkleinsten Abstand zur Sonne. Sie ist nach der römischen Göttin der Liebe und Schönheit benannt und wird oft als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, da sich Venus und Erde hinsichtlich Größe und chemischer Zusammensetzung ähneln.
Die Venus umkreist die Sonne in einem Abstand von etwa 108 Millionen Kilometern und hat einen Durchmesser von 12.104 Kilometern.
Für eine einmalige Umrundung der Sonne benötigte die Venus ca. 225 Erdtage. Interessanterweise dauert es hingegen 243 Erdtage, bis sich der Planet einmal um seine eigene Achse gedreht hat. Ein Tag dauert auf der Venus damit länger als ein Jahr. Zudem rotiert die Venus von Ost nach West. Alle anderen Planeten drehen sich von West nach Ost.
Die dichte, unwirtliche Atmosphäre der Venus absorbiert das Sonnenlicht und sorgt für sengende Temperaturen von durchschnittlich 462 Grad Celsius. Damit ist die Venus der heißeste Planet in unserem Sonnensystem, heißer noch als der sonnennähere Merkur.
Die felsige Oberfläche ist mit vielen Kratern, Bergen und Vulkanen gespickt. Einige der Vulkane haben eine Höhe von rund 8.000 Kilometern (wie der “Maat Mons”) und weisen einen Durchmesser von bis zu 700 Kilometern auf (wie der “Theia Mons”). Zudem ziehen große Schwefelwolken über den Planeten, wodurch es oft Schwefelsäure regnet.
Bei der Venus handelt es sich obendrein um eines der hellsten Objekte am Nachthimmel. Sie ist oft kurz vor Sonnenaufgang als Morgenstern oder nach Sonnenuntergang als Abendstern zu sehen.
Erde
Die Erde ist, ausgehend von der Sonne, der dritte Planet unseres Sonnensystems und zählt zu den vier terrestrischen Planeten (neben Merkur, Venus und Mars). Unser Heimatplanet weist eine große Vielfalt an Landschaften, Klimazonen und Lebensformen auf, was ihn innerhalb des uns bekannten Universums absolut einzigartig macht.
Die Jahres- und Tageszeiten auf der Erde ergeben sich aus der Sonnenumlaufbahn und der Erdrotation. So umrundet unser Planet die Sonne innerhalb von 365 Tagen (Jahr) und dreht sich in 24 Stunden um die eigene Achse (Tag).
Der Durchmesser unseres Heimatplaneten beträgt 12.742 Kilometer, der Umfang rund 40.000 Kilometer.
Die Erdatmosphäre besteht hauptsächlich aus Stickstoff (78 %) und Sauerstoff (21 %), mit Spuren anderer Gase wie Argon, Kohlendioxid, Neon und Wasserdampf (1%).
Hinsichtlich der Oberflächentemperatur gibt es zwischen dem Äquator und den Polkappen eine große Bandbreite. Die Minimaltemperatur liegt bei ca. -90°C (z.B. in der Ost-Arktis), die Maximaltemperatur bei rund 57°C (z.B. im kalifornischen Death Valley). Durch diese Temperaturunterschiede haben sich auf unserem Planeten viele verschiedene Ökosysteme entwickelt, darunter Wüsten, Wälder und Tundragebiete.
Die Schwerkraft der Erde schafft eine Umgebung, die flüssiges Wasser begünstigt, welches 70 % der Oberfläche bedeckt. Dieser Reichtum macht unseren Planeten zur Heimat vieler Lebewesen, einschließlich uns Menschen. Wir Menschen haben uns über Millionen von Jahren zu komplexen Gesellschaften entwickelt und besiedeln inzwischen den gesamten Erdball.
Dadurch üben wir einen großen Einfluss auf die Erde aus, leider nicht nur im Positiven. Waldrodungen, Bergbau, Oberflächenversiegelungen und die Verschmutzung der Ozeane haben die Zerstörung von Lebensräumen und das Aussterben vieler Tierarten zur Folge. Darüber hinaus stellt der durch die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen verursachte Klimawandel eine große ökologische Herausforderung dar.
Indem wir besser auf unsere Umwelt achten, können wir sicherstellen, dass auch künftige Generationen vom großen Reichtum unseres Planeten profitieren werden.
Mars
Der Mars ist der vierte Planet unseres Sonnensystems und wird wegen seiner rötlichen Färbung auch als “Roter Planet” bezeichnet. Er hat zwei kleine Monde, Deimos und Phobos.
Seine Oberfläche weist auf geologische Aktivität hin. Das auffälligste Merkmal sind die sogenannten „Valles Marineris“ – ein riesiges Netz von Canyons mit einer Länge von mehr als 4500 Kilometern. Diese Canyons sind vermutlich im Laufe der Zeit durch Wassererosion oder tektonische Aktivitäten entstanden. Die Marsoberfläche ist von zahlreichen Kratern übersät, die von vielen Meteoriteneinschlägen zeugen.
Außerdem beherbergt der Mars den höchste Vulkan in unserem Sonnensystem, den bereits erloschenen “Olympus Mons“. Dieser ist rund 26 Kilometer hoch und hat einen Kraterdurchmesser von fast 80 Kilometern.
Der Mars weist auch einige interessante atmosphärische Bedingungen auf. Obwohl seine Atmosphäre viel dünner ist als die der Erde (weniger als 1 % im Vergleich), enthält sie Spuren von Sauerstoff zusammen mit anderen Gasen wie Kohlendioxid. Diese dünne Schicht schützt vor schädlicher Strahlung aus dem Weltraum und sorgt dafür, dass die Temperaturen tagsüber relativ warm (ca. 20 Grad Celsius), nachts aber sehr kalt sind – oft mit Tiefstwerten von bis zu -125 °C!
Der Mars hat einen Durchmesser von 6.779 Kilometern und umkreist die Sonne in einem mittleren Abstand von ca. 150 Millionen Kilometern. Für eine Drehung um die eigene Achse benötigt er 24 Stunden und 37 Minuten. Die Sonne umrundet der Mars in 687 Erdtagen.
Jupiter
Der Jupiter ist der fünfte und größte Planet in unserem Sonnensystem. Ihn umkreisen rund 70 bekannte Monde und viele kleinere Objekte. Über seine Oberfläche ziehen sich große Wolkenbänder, die ihm ein gestreiftes Aussehen verleihen. Ein großer roter Fleck zeugt zudem von einem gewaltigen Sturm, der seit Jahrhunderten auf dem Planeten wütet.
Der Jupiter hat eine Masse, die fast zweieinhalbmal so groß ist wie die aller anderen sieben Planeten zusammen. Sein Durchmesser beträgt 139.820 Kilometer. Er zählt zu den sogenannten Gasriesen und besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, mit Spuren von Ammoniak, Methan und Wasserdampf. Der Jupiter verfügt somit über keine feste Oberfläche.
Aufgrund starker Winde fegen Wasserstoffwolken mit Geschwindigkeiten von bis zu 400 Metern pro Sekunde über den Planeten, wodurch sich sein Aussehen ständig ändert.
Eine Besonderheit des Jupiters sind seine vier größten Monde – Io, Europa, Ganymed und Callisto. Diese werden auch „Galileische Monde“ genannt (nach Galileo Galilei, der sie zuerst beobachtete). Man geht davon aus, dass diese Monde aus Eis- oder Gesteinsschichten bestehen, die von einer dichten Stickstoff-Atmosphäre umgeben sind. Es wird zudem vermutet, dass sich unter der Oberfläche der Galileischen Monde ganze Ozeane aus Eis befinden.
Der Jupiter umkreist die Sonne in einem Abstand von rund 778 Millionen Kilometern. Somit ist sein Abstand zur Sonne mehr als fünfmal so groß, wie der seines Nachbarplaneten Mars. Für eine Sonnenumrundung benötigt der Jupiter deshalb einiges an Zeit, nämlich knapp 12 Erdenjahre (nicht Tage!). Eine Drehung um die eigene Achse bewältigt der Jupiter hingegen in nur 9 Stunden und 50 Minuten.
Saturn
Der Saturn ist der sechste und zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems. Er ist bekannt für seine faszinierenden Ringe, die aus Milliarden von Eispartikeln und Felsbrocken bestehen.
Beim Saturn handelt es sich um einen Gasplaneten, der sich hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium zusammensetzt. Hinzu kommen kleine Mengen an Ammoniak, Methan, Wasserdampf, Ethan und Phosphin. Der Saturn ist von dichten Wolken überzogen. Diese bestehen vor allem aus Ammoniumhydrogensulfidkristallen, welche dem Planeten einen orangefarbenen Farbton verleihen.
Das spektakuläre Ringsystem, das erstmals von Galileo Galilei im Jahr 1610 mit einem Teleskop erspäht wurde, besteht – wie bereits erwähnt – aus Eisklumpen, die von mikroskopisch kleinen Kristallen bis hin zu Brocken von mehreren Metern Durchmesser reichen. Zusätzlich gibt es kleine Monde, die in die Ringe eingebettet sind oder knapp außerhalb ihrer Ränder kreisen.
Obwohl die Schwerkraft des Saturn achtmal geringer ist als auf der Erde und sich die Atmosphäre völlig anders zusammensetzt, gibt es auf dem Saturn Wetterphänomene. Diese sind größtenteils auf Hitze zurückzuführen, die aus dem Inneren des Planeten aufsteigt. Die Temperaturen können dabei bis zu 6.000 Grad Celsius betragen. Besonders kurios: Auf dem Saturn entstehen sogar Blitze. Diese haben rund eine Million Mal mehr Energie als die Blitze auf der Erde und können 100 Meter breit sein.
Die gewaltigen Unterschiede zwischen Saturn und Erde beschränken sich aber nicht nur auf Schwerkraft, Atmosphäre und Wetter. Der Saturn verfügt zudem über die 95-fache Masse der Erde und weist einen Durchmesser von 120.536 Kilometern auf.
Auch die Entfernung zur Sonne ist um einiges größer. Der Saturn umkreist unser Zentralgestirn in einem mittleren Abstand von rund 1,42 Milliarden Kilometern und benötigt für eine Umrundung knapp 30 Jahre. Ähnlich wie der Jupiter, dreht sich der Saturn dabei mit einer enormen Geschwindigkeit um die eigene Achse. Für eine Umdrehung braucht er bloß 10 Stunden und 40 Minuten.
Uranus
Uranus ist der siebte Planet unseres Sonnensystems und bekannt für seine ungewöhnliche Rotationsachse, die in einem Winkel von 98 Grad geneigt ist. Das hat zur Folge, dass seine Jahreszeiten viel extremer sind als die der anderen Planeten.
Der Uranus verfügt über 27 bekannte Monde. Deren Größe reicht von kleinen Felsen bis hin zu massiven Körpern, die mehr als 1/3 so groß sind wie die Erde (z.B. der Mond “Titania”). Daneben gibt es noch zwei Ringe aus Staubpartikeln und Eisbrocken, die den Äquator des Uranus in einem Abstand von 65.000 bis 120.000 Kilometern umkreisen.
Beim Uranus handelt es sich um einen Gasplaneten, der hauptsächlich aus Wasserstoff besteht, mit kleinen Mengen an Helium und Methan. Dies sorgt für den kräftigen blauen Farbton, welchen man mit einem Teleskop hier auf der Erde sehen kann.
Obwohl die Temperatur auf bis zu -224 Grad Celsius sinken kann, ist es auf dem Uranus deutlich wärmer als auf dem weiter von der Sonne entfernten Neptun. Das ist vor allem auf den höheren atmosphärischen Druck zurückzuführen, der durch die vielen in der Atmosphäre eingeschlossenen Gase entsteht.
Auch die weiteren Eigenschaften des Uranus sind beeindruckend. So hat er einen Durchmesser von 50.724 Kilometern und umkreist die Sonne mit einem Abstand von 2,871 Milliarden Kilometern. Für eine Sonnenumrundung benötigt er 84,2 Erdenjahre. Eine Drehung um die eigene Achse dauert lediglich 17 Stunden und 14 Minuten.
Neptun
Der Planet Neptun ist der achte und am weitesten von unserer Sonne entfernte Planet unseres Sonnensystems. Er wurde im Jahr 1846 von den Astronomen Urbain Le Verrier, John Couch Adams und Johann Gottfried Galle entdeckt.
Der Neptun hat einen Durchmesser von 49.532 km und ist damit viermal so groß wie die Erde. Der Gasriese besteht hauptsächlich aus Wasserstoff (80%), Helium (19%) und Methan (1%). Auch seine Atmosphäre setzt sich größtenteils aus Wasserstoff zusammen. Hinzu kommen etwas Helium sowie Spuren von Kohlenwasserstoffen wie Ethan oder Acetylen.
Aufgrund der großen Entfernung von der Sonne kann die Temperatur an seiner Oberfläche auf bis zu -235 °C sinken. In tieferen Schichten ist die Temperatur jedoch höher, da sie durch die Hitze im Kern des Planeten beeinflusst wird, die durch radioaktive Zerfallprozesse entsteht.
Der Neptun umkreist unsere Sonne einmal in 165 Jahren und hat damit die längste Umlaufzeit aller Planeten in unserem Sonnensystem. Für eine Drehung um seine eigene Achse benötigt er rund 16 Stunden.
Der Planet verfügt über 14 bekannte Monde, darunter “Triton”, “Nereid” und “Proteus”. Die Monde sind wahrscheinlich durch Trümmer entstanden, die in der Nähe des Neptun miteinander kollidierten.
Da bisher nur eine Raumsonde am Neptun vorbeifolg (die Voyager 2 im Jahr 1989), wissen wir vergleichsweise wenig über den Planeten. Es muss also noch viel geforscht werden, damit wir mehr über diese mysteriöse blau-grüne Welt am Rande unseres Sonnensystems erfahren.
Warum ist Pluto kein Planet mehr?
Bis zum Jahr 2006 galt Pluto als Planet. Dementsprechend bestand unser Sonnensystem bis dahin aus 9 Planeten. Die Internationale Astronomische Union (IAU), die für die Klassifizierung von Himmelskörpern zuständig ist, stellte 2006 neue Richtlinien für die Einstufung von Planeten auf.
Nach den neuen Regeln muss ein Planet drei Kriterien erfüllen: Er muss die Sonne umkreisen, er muss groß genug sein, um durch seine eigene Schwerkraft kugelförmig zu werden, und er muss seine Umlaufbahn von anderen Trümmern “gesäubert” haben. Pluto erfüllt die ersten beiden Kriterien, nicht aber das dritte, da sich seine Umlaufbahn mit der anderer Objekte im Kuipergürtel überschneidet. Deshalb wurde Pluto ab 2006 als “Zwergplanet” eingestuft.
Diese Neueinstufung ist nach wie vor umstritten. Viele Astronomen sind sich nicht einig, ob Pluto als Planet betrachtet werden sollte oder nicht. Nach der aktuellen Definition der IAU ist Pluto jedoch kein Planet.
Wie groß ist unser Sonnensystem?
Unser Sonnensystem verfügt mit einem Durchmesser von etwa 9 Milliarden Kilometern über eine beachtliche Größe. Dies ist jedoch nichts im Vergleich zur Größe der Milchstraße, deren Durchmesser auf über 100.000 Lichtjahre geschätzt wird.
Um die Größe unseres Sonnensystems ins Verhältnis zu setzen, ist es hilfreich, es mit anderen Objekten im Universum zu vergleichen. Der größte bekannte Stern, UY Scuti, hat beispielsweise einen Durchmesser von über 2,7 Milliarden Kilometern, was mehr als 300 Mal so groß ist wie unsere Sonne.
Wie alt ist unser Sonnensystem?
Unser Sonnensystem ist schätzungsweise 4,5 Milliarden Jahre alt. Es soll in weniger als 200.000 Jahren entstanden sein. Das geht aus einer Studie eines Forschungsteams der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hervor.
Normalerweise entwickeln sich Sonnensysteme innerhalb von 1 bis 2 Millionen Jahren. Unser Sonnensystem war also ein ziemlicher Frühzünder.
Welche Modelle des Sonnensystems gibt es?
Unser Sonnensystem wird häufig in Form von Modellen dargestellt, welche uns helfen, den Aufbau und die relativen Abstände zwischen den Planeten zu verstehen. In einem typischen Modell wird die Sonne durch eine große Kugel im Zentrum versinnbildlicht, um welche die Planeten kreisen. Man unterscheidet maßstabgetreue und nicht maßstabgetreue Modelle.
Maßstabgetreue Modelle
Das größte maßstabgetreue Modell unseres Sonnensystems findet man in Schweden. Es erstreckt sich quasi über das ganze Land. Die Sonne wird durch eine 85 Meter hohe und im Querschnitt 110 Meter messende Multifunktionsarena in Stockholm repräsentiert. Eine zugehörige Nachbildung des Neptun misst lediglich 2,5 Meter im Durchmesser und befindet sich in einem Park in der 229 Kilometer entfernten Stadt Söderhamn.
Nicht maßstabgetreue Modelle
Nicht maßstabgetreue Modelle findet man vorwiegend in Büchern und Atlanten. Hier werden die Abstände zwischen den Planeten oder deren Größe nicht im korrekten Verhältnis dargestellt, da sonst einige Planeten kaum sichtbar wären.
Hier ein Beispiel eines nicht maßstabgetreuen Modells unseres Sonnensystems:
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unser Sonnensystem ein faszinierendes Gebilde ist, das Wissenschaftler und Raumfahrtbegeisterte gleichermaßen in Erstaunen versetzt.
Von den sonnennahen Gesteinsplaneten bis hin zu den Gasriesen, Zwergplaneten, Asteroiden und Kometen, hat jeder Himmelskörper eine einzigartige Geschichte zu erzählen.
Mit der weiteren Erforschung unseres Sonnensystems können wir unser Verständnis für das Universum und unseren Platz darin vertiefen. Wer weiß, welche unglaublichen Entdeckungen uns noch erwarten?
Häufige Fragen und Antworten zum Thema (FAQ)
Das Ende unseres Sonnensystems ist nicht eindeutig definiert. Für gewöhnlich wird das Ende des gravitativen Einflussbereichs der Sonne als Grenze angesehen. Es bewegen sich aber auch Objekte in der Oortsche Wolke und im Kuipergürtel um unsere Sonne, obwohl diese Objekte sich außerhalb des gravitativen Einflussbereichs befinden. Der Bereich, in dem die Gravitationskraft unserer Sonne endet wird auch Heliopause genannt. Die Heliopause befindet sich rund 18,3 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.
Der Kuipergürtel ist eine ringförmige Region am äußeren Rand unseres Sonnensystems, die sich in einem Bereich von etwa 4,5 bis 50 Milliarden Kilometern von der Sonne entfernt erstreckt. Dort befinden sich Tausende gefrorene Gesteinskörper und Kleinplaneten, die als Kuipergürtel-Objekte (KBOs) oder transneptunische Objekte (TNOs) bekannt sind. Zu diesen Objekten gehören über 70.000 Körper mit einem Durchmesser von mehr als 100 Kilometern. Hinzu kommt eine unermessliche Zahl kleinerer Objekte.
Die Oortsche Wolke ist eine Ansammlung von Kometen in den äußeren Regionen unseres Sonnensystems. Obwohl diese Wolke nie direkt beobachtet wurde, ist ihre Existenz unter Wissenschaftlern weithin anerkannt. Bei den Kometen handelt es sich um Billionen von kleinen Eiskörpern, welche die Sonne in einer Entfernen von ca. 1,6 Lichtjahren umkreisen. Diese Objekte bilden eine Art kugelförmige Schale um unser Sonnensystem.
Welches Sonnensystems dem unserem am nächsten bzw. nähesten ist, ist nicht abschließend geklärt. Aktuell ist das Sternensystem „Alpha Centauri“ ein naher Nachbar. Dieses ist ca. 4,37 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt und besteht aus drei Sternen: Alpha Centauri A, Alpha Centauri B und Proxima Centauri.
Der Stern „Ross 248“ wird sich voraussichtlich in 3.000 Jahren am nähesten an unserem Sonnensystem befinden. Insofern lässt sich die Frage bezüglich des nächsten Sonnensystems – wie bereits erwähnt – nicht abschließend beantworten.
Das Sonnensystem wird voraussichtlich in rund 100 Milliarden Jahren untergehen. In dieser Zeitspanne wird es zu einer Reihe einschneidender Ereignisse kommen, darunter das Abkochen der Ozeane auf der Erde, mögliche Kollisionen zwischen Gesteinsplaneten, die Umwandlung der Sonne in einen Roten Riesen, der die inneren Planeten verschluckt, und das Ausstoßen vieler Planeten durch den Gravitationseinfluss vorbeiziehender Sterne. Letztendlich wird die Sonne zu einem Weißen Zwerg, und die verbleibenden Planeten werden, soweit vorhanden, zu freischwebenden Objekten.
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Literatur:
- Engelhardt: Planeten Monde Ringsysteme: Kamerasonden erforschen unser Sonnensystem, Springer-Verlag, 11.11.2013
- Kloss, Martina: Unser Sonnensystem, Planeten, Asteroiden und Kometen, neobooks, 20.06.2020
- Moltenbrey, Michael: Ausflug ins äußere Sonnensystem: Trojaner, Puck und Co., Springer-Verlag, 31.10.2019
- Podbregar, Nadja/Dieter Lohmann: Im Fokus: Sonnensystem: Eine Reise durch unsere kosmische Heimat, Springer-Verlag, 24.03.2014
- https://www.ardalpha.de/wissen/weltall/astronomie/sterngucker/planeten-sonnensystem-innere-aeussere-umlaufbahnen-kometen-100.html
- https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/planeten-des-sonnensystems/
- https://www.fr.de/wissen/sonnensystem-heimat-erde-milchstrasse-galaxie-planeten-92555051.html
Beitragsbilder: pixabay.com
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.