Der spanische Surrealist Salvador Dali (1904–89) ist und bleibt ein Rätsel, sowohl als Mensch als auch als Künstler. Eine seltsame Mischung aus Realität und Illusion prägte sein Leben und seine Werke.
Steckbrief
- Name: Salvador Dali
- Geboren: 11.05.1904 in Figueres (Spanien)
- Gestorben: 23.01.1989 in Figueres (Spanien)
- Beruf: Maler, Grafiker, Schriftsteller, Filmemacher
- Verheiratet: von 1934 bis 1982 mit Gala Éluard Dalí
- Kinder: keine
Salvador Dali war schon als Kind sehr eigensinnig
Salvador Felipe Jacinto Dalí y Domenech wurde am 11. Mai 1904 in der katalanischen Stadt Figueras in der Nähe von Barcelona geboren.
Im Kindesalter galt Salvador als schwer erziehbar. Manchmal zeigte er sich gegenüber Gleichaltrigen aggressiv, oft quälte er Tiere. Zudem legte er selbstverletzendes Verhalten an den Tag.
Die strenge Erziehung durch seinen Vater befeuerte ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und Ordnung. Seine Mutter glich die Strenge des Vaters mit Güte und Herzlichkeit aus.
Auch wenn der junge Dali seinen Eltern oft Sorgen bereitete, ließen sie nichts unversucht, sein sich früh abzeichnendes künstlerisches Talent zu fördern. Ein Zimmer im Haus der Familie fungierte als erstes Atelier des jungen Künstlers. Zudem erhielt er Malunterricht.
Studium an der Akademie der schönen Künste
1921 schrieb Dali sich an der Königlichen Akademie der schönen Künste in San Fernando, Madrid, ein. Dort schloss er sich einem Kreis von Avantgarde-Studenten an, zu welchen der Filmregisseur Luis Buñuel und der Dichter und Dramatiker Federico García Lorca zählten.
Obwohl Dali gute akademische Leistungen erbrachte, wurde er wegen seiner exzentrischen Kleidung und seines Verhaltens von der Schule verwiesen. Unter anderem soll er seinen Lehrern vorgeworfen haben, dass sie unfähig wären, seine Gemälde zu beurteilen.
Zu dieser Zeit wurde Dali von zwei Strömungen beeinflusst, die seine Philosophie und seine Kunst prägten. Eine davon war Sigmund Freuds Theorie des Unbewussten. Zum anderen schloss er sich den französischen Surrealisten um den Dichter André Breton an.
Erste Berührungen mit dem Surrealismus
1928 kam Dali durch den spanischen Maler Joan Miró nach Paris, der ihn mit den führenden surrealistischen Malern bekannt machte. Im darauffolgenden Jahr ließ er sich in Paris nieder und wurde bald zu einem der berühmtesten Mitglieder der Gruppe.
In den 1930er Jahren nahm er an surrealistischen Ausstellungen in den großen europäischen Städten und in den Vereinigten Staaten teil.
In Paris lernte er auch seine spätere Frau kennen, die russische Immigrantin Helena Éluard, genannt Gala. Sie wurde nicht nur seine Lebensgefährtin, sondern auch seine Inspiration und Muse.
Verstörende Kunst als Markenzeichen
Beeinflusst von der surrealistischen Bewegung, entwickelte sich Dalis Stil zu einer verstörenden Mischung aus präzisem Realismus und traumhafter Fantasie, welche sich zu seinem Markenzeichen entwickelte. Er stellte irrelevante und oft bizarre Objekte in trostlosen Landschaften dar.
Diese Gemälde, die Dali als “handgemalte Traumlandschaften” bezeichnete, wurden von Träumen, Halluzinationen und anderen unbewussten Kräften inspiriert, die sich der Künstler nicht erklären konnte. Doch er verstand es, diese Zustände durch eine kreative Technik, die er “paranoide kritische Methode” nannte, gezielt herbeizuführen.
Seine Werke wurden auch von den italienischen Meistern der Renaissance, dem Manierismus und den italienischen metaphysischen Malern Carlo Cara und Giorgio de Chirico beeinflusst.
Flucht in die USA
Während des Zweiten Weltkriegs flohen Dali und seine Frau Gala in die Vereinigten Staaten. Nach dem Krieg kehrten sie aber nach Spanien zurück.
Trotz seiner zwischenzeitlichen Flucht vor dem Faschismus in Europa sympathisierte Dali mit dem spanischen Diktator Francisco Franco. Dieser Umstand wird ihm auch heute noch zum Vorwurf gemacht.
Mit seinem extravaganten Lebensstil und seinem Talent für Werbung sowie für die Gestaltung von Gemälden, Grafiken, Buchillustrationen, Schmuck, Textilien, Kleidung, Kostümen und Bühnenbildern wuchs Dalis internationales Ansehen weiter an.
Dali war auch als Filmemacher aktiv
Dali arbeitete mit Buñuel an zwei Filmen zusammen, „Der Andalusische Hund“ (1928) und „Das goldene Zeitalter“ (1930). Beide gelten als Klassiker des Surrealismus und zeigen eine Vielzahl grotesker Bilder.
Neben Gedichten und Belletristik schrieb er eine umstrittene Autobiografie, „The Secret Life of Salvador Dali“ (1942). Sein Gemälde „Die Beständigkeit der Erinnerung“ von 1931 ist wahrscheinlich das bekannteste surrealistische Gemälde der Welt. Es stellt zerfließende Uhren vor dem Hintergrund einer kargen Landschaft dar.
Salvador Dalis Tod
Dali starb am 23. Januar 1989 in Figueras an einem Herzinfarkt. Seinem Wunsch entsprechend wurde er in der Krypta seines eigenen Museums beigesetzt. In seinem Testament vermachte Dali seinen gesamten Besitz und seine Werke dem spanischen Staat.
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Quellen und weiterführende Links:
- https://www.welt.de/regionales/muenchen/article118205593/Salvador-Dali-der-spanische-Koenig-der-Exzentrik.html
- https://www.dw.com/de/die-heiklen-seiten-des-salvador-dali/a-1197823
- https://www.deutschlandfunk.de/salvador-dali-und-der-film-100.html
Beitragsbild: Carl Van Vechten, Public domain, via Wikimedia Commons
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.