Der österreichische Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) entwickelte einen einzigartigen Musikstil. Er verband die traditionelle und moderne Musik seiner Zeit und beschritt dabei völlig neue Wege. Mehr als 250 Jahre nach seiner Geburt werden Mozarts Werke immer noch in der ganzen Welt aufgeführt.
Steckbrief
- Name: Wolfgang Amadeus Mozart
- Geboren: 27.01.1756 in Salzburg (Österreich)
- Gestorben: 05.12.1791 in Wien (Österreich)
- Beruf: Komponist
- Verheiratet: ab 1782 mit Constanze Mozart, geb. Weber
- Kinder: Carl Thomas, Theresia Constanzia, Franz Xaver, Raimund Leopold, Johann Thomas Leopold, und Anna Maria Mozart
Ein junges Genie
Mozart wurde 1756 in Salzburg als Sohn des Komponisten Leopold Mozart (1719-1787) geboren. Leopold legte großen Wert auf die musikalische Ausbildung seines Sohnes.
Dieser avancierte zu einem “Wunderkind“, das bereits im Alter von sechs Jahren Menuette und Sonaten für Klavier und Violine komponierte.
Bereits als Kind berühmt
Von seinem sechsten Lebensjahr an war Mozarts Familie häufig auf Reisen. Der junge Wolfgang spielte mit seiner älteren Schwester Maria Anna auf den Bühnen vieler europäischer Fürstentümer. Zu seinen Zuhörern gehörten auch der König von England und Johann Wolfgang von Goethe.
Mozarts Zeit in Wien
Im Erwachsenenalter konnte Mozart jedoch keine Anstellung an einem der europäischen Königshöfe finden. Unzufrieden mit seinem Beruf als Konzertmeister in Salzburg, zog er 1781 als freischaffender Künstler nach Wien.
Dort schrieb er sein berühmtestes und erfolgreichstes Opernwerk, “Die Entführung aus dem Serail“, das 1782 in Wien uraufgeführt wurde. Die beiden Opern „Die Hochzeit des Figaro“ (1786) und „Don Giovanni“ (1787) wurden in Prag mit Begeisterung aufgenommen. In Wien blieb der Erfolg jedoch aus.
Mozart war seit 1782 mit Constanze Weber, einer Cousine des deutschen Komponisten Carl Maria von Weber, verheiratet. Mozarts Vater war gegen diese Ehe, da ihm die Familie Weber nicht vermögend genug erschien.
5 erstaunliche Fakten zu Wolfgang Amadeus Mozart:
- Mozart war ziemlich vulgär. So komponierte 1782 er einen sechsstimmigen Kanon mit dem Titel “Leck mich im Arsch”. In einem Brief soll zudem geschrieben haben: “Salzburg interessiert mich nicht und der Erzbischof ebenso wenig, ganz abgesehen davon, dass ich auf beides scheiße”.
- Er führte auf seinen Reisen ein kleines Reiseklavier mit sich, um unterwegs komponieren zu können. Dieses Klavier war rund 90 cm breit, 31 cm tief und hatte einen abnehmbaren Sockel.
- Mozart verabscheute Flötenmusik. Seine berühmteste Oper, die Zauberflöte, komponierte er nur, weil es sich um ein Auftragswerk handelte.
- Der kleine Wolfgang Amadeus kam in der Getreidegasse 9 in Salzburg im sogenannten “Hagenauer Haus” zur Welt. Sein Geburtshaus ist heute eines der meistbesuchten Museen Österreichs.
- Mozart hatte ein absolutes Gehör. Er konnte einen beliebigen gehörten Ton genau bestimmen, ohne auf einen Bezugston angewiesen zu sein.
Rückläufiger Erfolg
1787 veröffentlichte Mozart “Die Kleine Nachtmusik“, die wegen ihrer hellen Melodie und Farbe als eines seiner musikalischen Meisterwerke gilt. Doch seine Einnahmen gingen zurück.
Finanziell angeschlagen sowie mental und körperlich erschöpft, schrieb er nach seiner Oper „Cosi fan tutte“ (1790) und der „Zauberflöte“ (1791) noch eine Reihe von Konzerten für Klavier und Klarinette.
Tod mit nur 35 Jahren
Während er für einen anonymen Auftraggeber ein Requiem komponierte, starb Mozart 1791 im Alter von nur 35 Jahren in Wien.
Er hinterließ ein großes musikalisches Vermächtnis. Seine gesammelten Werke, die im “Köchelverzeichnis” festgehalten sind, bestehen aus 626 Einzelkompositionen. Er schrieb unter anderem mehr als 50 Sinfonien, 19 Messen und 24 Bühnenwerke.
Um Mozarts Gesundheit und Tod ranken sich viele Legenden
Um Mozarts Gesundheitszustand ranken sich viele Mythen, vor allem im Hinblick auf seinen frühen Tod. Er soll angeblich an der Syphilis oder an einer Behandlung mit Quecksilbersalzen, an einer Trichinose-Infektion oder gar durch Vergiftung gestorben sein.
Aktuelle Forschung kommen jedoch zu dem Schluss, dass Mozart offenbar an einer Pharyngitis litt, die damals in Wien grassierte. In seiner Sterbeurkunde sind als Todesursache Fieber und ein Hautausschlag (hitziges Frieselfieber) angegeben.
War Mozart arm?
Mozart war angeblich sehr arm, als er starb. Erzählungen nach wurde er in einem Armengrab beigesetzt. Aber zur Zeit der Romantik war es geradezu schick, ein Genie wie ihn als arm zu verklären.
Gemäß neuerer Forschungsergebnisse war Mozart nicht arm. Er soll insgesamt gut verdient haben, auch wenn gegen Ende seiner Karriere seine Einkünfte zurückgingen. Das lässt sich anhand seiner Korrespondenzen nachvollziehen.
Es wird aber angenommen, dass er beim Glücksspiel Geld verloren hat. Hierdurch ist er wohl in eine angespannte finanzielle Lage geraten. Völlig mittellos war er aber nicht. Er konnte sich immer noch einen angemessenen Lebensstil leisten.
Sicher ist auch, dass Mozart nicht in einem Armengrab beerdigt wurde. Im Gegenteil, er wurde standesgemäß in einem sogenannten Schachtgrab beigesetzt.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema (FAQ)
Mozart komponierte viele Musikstücke verschiedener Gattungen, darunter Opern, Sinfonien, Konzerte, Kammermusikstücke und kirchliche Musik.
Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen: Die Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur – auch bekannt als “Eine Kleine Nachtmusik”, die Oper “Die Zauberflöte”, das Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, die Sinfonie Nr. 40 in G-Moll und die Requiem-Messe in D-Moll.
Mozart war ein hochqualifizierter Multiinstrumentalist, der sein ganzes Leben lang mehrere Instrumente spielte. Die wichtigsten Instrumente, die er beherrschte, waren Geige, Klavier bzw. Fortepiano, Bratsche und Cembalo.
Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Mozart und Beethoven sich jemals persönlich begegnet sind. Obwohl Beethoven 1787 im Alter von 16 Jahren mit der Absicht nach Wien reiste, Mozart zu treffen und möglicherweise bei ihm zu studieren, deuten mehrere Faktoren darauf hin, dass es nicht zu einem Treffen kam:
1. Mozarts Gesundheitszustand verschlechterte sich zu dieser Zeit. Außerdem hatte er finanzielle Probleme und war mit der Komposition des “Don Giovanni” beschäftigt. Mozart hatte wahrscheinlich weder die Zeit noch die Energie, einen neuen Schüler aufzunehmen.
2. Beethovens Mutter erkrankte kurz nach seiner Ankunft in Wien, so dass er nach wenigen Wochen wieder nach Bonn zurückkehrte.
3. Es gibt keine zeitgenössischen Berichte oder Korrespondenzen der beiden Komponisten, in denen ein Treffen zwischen ihnen erwähnt wird.
Es ist jedoch möglich, dass sich ihre Wege 1787 in Wien kurz kreuzten, auch wenn die Einzelheiten unsicher sind. Eine Anekdote besagt, dass Beethoven Mozart ein Musikstück vorspielte, das Mozart zunächst unbeeindruckt ließ, bis Beethoven zu improvisieren begann. Dies soll Mozart zu der Bemerkung veranlasst haben, er müsse sich vor Beethoven in Acht nehmen. Diese Geschichte tauchte jedoch erst später in Sekundärquellen auf.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Wolfgang Amadeus Mozart Alkoholiker war. Zwar wird Mozart im Film “Amadeus” als häufig betrunkener Partylöwe dargestellt. Hierbei handelt es sich aber um eine dramaturgische Übertreibung und nicht um eine historische Tatsache.
Es gibt keine eindeutigen Hinweise, dass Mozart an ADHS litt. Einige Experten spekulieren auf der Grundlage historischer Überlieferungen, dass Mozart Merkmale aufwies, die mit der Störung in Verbindung gebracht werden, wie Impulsivität, leichte Ablenkbarkeit und kindisch anmutendes Verhalten.
In einer Studie aus dem Jahr 2007 wurden “mehrere Elemente” genannt, die auf Neurodiversität oder ADHS-ähnliche Merkmale hinweisen könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar Spekulationen, aber keine schlüssige Antwort auf die Frage gibt, ob der berühmte Komponist tatsächlich an ADHS litt.
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Quellen und weiterführende Literatur:
- Lemster, Michael: Die Mozarts: Geschichte einer Familie, 2019
- Leonhart, Dorothea: Mozart: eine Biographie, 2008
- Lütteken, Laurenz: Mozart: Leben und Musik im Zeitalter der Aufklärung, 2017
- https://www.planet-wissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/wolfgang_amadeus_mozart/index.html
- https://www.welt.de/kultur/article169314137/Was-Sie-ueber-Mozart-wissen-muessen.html
- https://www.deutschlandfunk.de/eine-lange-nacht-ueber-mozart-der-salzburger-lump-100.html
Beitragsbild: Wolfgang Amadeus Mozart – Barbara Krafft, Public domain, via Wikimedia Commons
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.