John F. Kennedy wurde im Jahr 1960 zum 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Er war ein beliebter Präsident und beeinflusste die amerikanische Geschichte in großem Maße. Mit fortschrittlichen Ideen sowie Charisma und Witz inspirierte er Generationen von Amerikanern. Doch sein Leben und die Familiengeschichte der Kennedys waren an ein tragisches Schicksal geknüpft.
In diesem Artikel erfährst Du:
- Warum der junge John F. Kennedy 1 Million Dollar zum Geburtstag geschenkt bekam
- Was die Kennedys mit der Mafia zu tun hatten
- Was unter dem “Fluch der Kennedys” zu verstehen ist
Steckbrief
- Name: John Fitzgerald Kennedy
- Geboren: 29.05.1917, Brookline, Massachusetts, USA
- Gestorben: 22.11.1963, Dallas, Texas, USA
- Beruf: Politiker
- Verheiratet: ab 1953 mit Jacqueline Lee Bouvier Kennedy
- Kinder: Arabella Kennedy, Caroline Kennedy, John F. Kennedy Jr., Patrick Bouvier Kennedy
Wer war John F. Kennedy? Ein Überblick!
Kennedy war mit 43 Jahren der jüngste und zugleich der erste römisch-katholische Präsident der USA. Er entstammte einer der wohlhabendsten Familien Amerikas. Entsprechend erhielt er eine Eliteausbildung auf den besten Schulen und Universitäten des Landes.
Sein Ruf als militärischer Held half ihm bei der Kandidatur um einen Sitz im Kongress im Jahr 1946 und für den Senat im Jahr 1952. Er galt als smarter, junger Hoffnungsträger, der frischen Wind in die Politik brachte.
Als Präsident sah sich Kennedy mit den wachsenden Spannungen des Kalten Krieges, insbesondere in Kuba und im Vietnam, konfrontiert. Außerdem vielen die zunehmenden Rassenunruhen in den USA in seine Amtszeit. In Zuge dessen setzte er sich für die wachsende Bürgerrechtsbewegung ein.
Kennedys Ermordung am 22. November 1963 in Dallas, schockierte die Welt. Sein Tod machte den allzu menschlichen Kennedy zu einer übergroßen Heldenfigur. Bis heute zählen ihn die Historiker zu den beliebtesten Präsidenten der amerikanischen Geschichte.
Das frühe Leben des John F. Kennedys
Geboren am 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts, war John F. Kennedy (auch Jack oder JFK genannt) das zweite von neun Kindern. Seine Eltern, Joseph und Rose Kennedy waren irisch-katholischen Glaubens.
Die Kennedys galten als eine der prominentesten und wohlhabendsten Familien in Bosten. Sie nutzten ihren Einfluss, um auf die amerikanische Politik einzuwirken. Auch der Großvater und der ältere Bruder von JFK engagierten sich erfolgreich auf dem politischen Parkett. 1926 zog die Familie nach New York um.
Gesundheitliche Probleme
John F. Kennedy litt bereits in seiner Kindheit und Jugend unter anhaltenden gesundheitlichen Problemen. Er hatte Asthma, Allergien und Rückenprobleme. Später wurde bei ihm die Addison-Krankheit diagnostiziert, eine seltene endokrine Störung.
Dennoch war er ein aufgewecktes Kind und sprühte vor Neugier und Tatendrang. So fragte er einmal seine Großmutter, die er in Hyannisport besuchte, ob er die Gegend um ihr Haus erkunden dürfe. Erst war die Großmutter dagegen, da sie der Meinung war, dass dies für ein kleines Kind zu gefährlich sei. Der kleine Jack blieb aber hartnäckig und schließlich willigte sie ein.
Also ging er hinaus und erkundete die Natur. Er stieß auf einen Teich mit einer großen Schnappschildkröte. Es gelang ihm, die Schildkröte zu fangen und sie zu seiner Großmutter zu bringen. Diese war von seinen Mut und Einfallsreichtum begeistert. Von da an trug der kleine Kennedy den Spitznamen “Lil’ Turtle Catcher”.
Auch sonst verlebte Kennedy eine privilegierte Jugend. Er besuchte Privatschulen in Canterbury und Choate. 1935 begann er ein Wirtschaftsstudium an der London School of Economics, das er aus gesundheitlichen Gründen im selben Jahr wieder abbrechen musste.
Ein neuerliches Studium an der Universität Princeton gab er aufgrund seiner schlechten Gesundheit ebenso auf. Von 1936 bis 1940 studierte er schließlich mit großem Erfolg Politikwissenschaften in Harvard.
Studium in Havard und Reise durch Europa
Sein Vater Joe Kennedy war ein erfolgreicher Geschäftsmann und ein früher Unterstützer von Franklin D. Roosevelt. Er wurde 1934 zum Vorsitzenden der Börsenaufsichtsbehörde ernannt. Ab 1937 war er der US-Botschafter in Großbritannien.
Während seines Studiums an der Harvard University reiste John F. Kennedy als Sekretär seines Vaters durch Europa. Er besuchte Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Russland, Polen und die Türkei.
Seine Abschlussarbeit über die mangelnde Vorbereitung Großbritanniens auf den 2. Weltkrieg wurde später als hochgelobtes Buch “Why England Slept” (1940) veröffentlicht.
Kennedy war in seinen jungen Jahren ein leidenschaftlicher Segler. 1936, während seiner Zeit in Europa, verwirklichte er sich den Traum von einem eigenen Segelboot. Dieses finanzierte er mit Geld, das er in einem Nebenjob als Nachhilfelehrer angespart hatte.
JFK segelte mit dem Boot entlang der europäischen Küsten und nahm sogar an ein paar Regatten teil. Er schätzte die Zeit auf seinem Schiff und war froh, dass er sich seinen Traum durch ehrliche Arbeit und ohne Zutun seiner Familie verwirklicht hatte.
Denn der junge Kennedy hätte es nicht nötig gehabt, eigenes Geld zu verdienen. Von seinem Vater erhielt er zu seinem 21. Geburtstag ein Treuhandvermögen von 1 Million Dollar. Dieser Vorgang war in der Familie Kennedy keine Besonderheit. Alle Kinder wurden beim Erreichen der Volljährigkeit mit einem solchen Vermögen bedacht.
Teilnahme am 2. Weltkrieg
1941 trat John F. Kennedy in die US-Marine ein und wurde zwei Jahre später in den Südpazifik geschickt. Dort erhielt er das Kommando über ein Patrouillen-Torpedoboot.
Bei einem Gefecht im August 1943 rammte ein japanischer Zerstörer sein Schiff. Kennedy und seine Mannschaft mussten das Torpedoboot aufgeben und schwammen viele Stunden im offenen Meer, bis sie ein kleine Insel erreichten. Dabei schleppte JFK einen verwundeten Kameraden hinter sich her.
Kennedy schwamm in den folgenden Tagen häufig allein aufs Meer hinaus, um die Aufmerksamkeit von Schiffen auf sich zu ziehen.
Verbündete Neuseeländer retteten Kennedy und seinen Männern schließlich das Leben. Kennedy wurde für seinen Heldenmut mit der „Navy and Marine Corps Medal“ ausgezeichnet.
Sein älterer Bruder, Joe Junior, der als Pilot bei der Navy diente, hatte nicht so viel Glück. Er kam im August 1944 ums Leben, als sein Flugzeug bei einem Einsatz gegen eine deutsche Raketenabschussbasis explodierte.
Der trauernde Joe Senior forderte von seinem Sohn John, das zu erreichen, das einst für Joe Junior vorgesehen war: der erste katholische Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.
Kennedys Anfänge in der Politik
In Zuge dessen gab John F. Kennedy sein Vorhaben, Journalist zu werden, auf und verließ Ende 1944 die Navy. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie es für einen jungen Mann wie JFK gewesen sein muss, sein gesamtes Leben plötzlich auf die Kandidatur für das Präsidentenamt auszurichten, vor allem vor dem Hintergrund seiner schweren gesundheitlichen Probleme.
Doch Kennedy fügte sich seinem Schicksal. Bald war er zurück in Boston und bereitete sich auf eine Kandidatur für den Kongress im Jahr 1946 vor.
Als gemäßigt konservativer Demokrat und unterstützt durch das Vermögen seines Vaters gewann er die Nominierung seiner Partei mit Leichtigkeit.
Bei den Kongresswahlen setzte er sich in dem überwiegend von Arbeitern bewohnten elften Bezirk mit fast drei zu eins gegen seinen republikanischen Gegner durch. Im Januar 1947 trat er im Alter von 29 Jahren in den 80. Kongress ein.
Dort erregte JFK wegen seines jugendlichen Aussehens und seines lockeren, ungezwungenen Stils sofort Aufmerksamkeit. Von älteren Mitgliedern des Washingtoner Establishments erntete er hierfür jedoch auch Kritik.
Kennedy gewann 1948 und 1950 die Wiederwahl ins Repräsentantenhaus. 1952 kandidierte er erfolgreich für den Senat, wobei er den populären republikanischen Amtsinhaber Henry Cabot Lodge Jr. besiegte.
Ehe mit Jacqueline Lee Bouvier
Am 12. September 1953 heiratete John F. Kennedy die Verlagslektorin und Journalistin Jacqueline (Jackie) Lee Bouvier. Sie hatten zusammen vier Kinder. Ihre erste Tochter Arabella war allerdings eine Totgeburt, ihr Sohn Patrick Bouvier starb 1963 zwei Tage nach der Entbindung.
Caroline Kennedy kam 1957 zur Welt und ist heute die US-Botschafterin in Australien. John F. Kennedy Jr. wurde 1960 geboren und kam im Jahr 1999 in Alter von 39 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Im Jahr 1955 musste Kennedy sich einer schmerzhaften Operation am Rücken unterziehen. Während er sich von der Operation erholte, schrieb er einen weiteren Bestseller mit dem Titel „Profiles in Courage“. Hierfür erhielt er 1957 den Pulitzer-Preis für Biografien. Später stellte sich heraus, dass das Buch größtenteils aus der Feder von Kennedys langjährigem Berater Theodore Sorenson stammte.
Der Weg zur Präsidentschaft
Nachdem er 1956 beinahe die Nominierung seiner Partei für das Amt des Vizepräsidenten (unter Adlai Stevenson) errungen hatte, gab Kennedy am 2. Januar 1960 seine Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt. Er besiegte in den Vorwahlen den eher liberalen Hubert Humphrey.
Für den Posten des Vizepräsidenten wählte er den Mehrheitsführer im Senat, Lyndon B. Johnson, zu seinem Kandidaten. Bei den Parlamentswahlen stand JFK ein schwieriger Wettstreit gegen seinen republikanischen Widersacher Richard Nixon bevor. Dieser war unter Dwight D. Eisenhower bereits zweimal Vizepräsident.
Kennedy bot eine junge, energische Alternative zu Nixon und dem Status quo. Er profitierte von seinem eloquenten Auftreten in den ersten Fernsehdebatten, die von Millionen von Zuschauern verfolgt wurden.
Kennedy gewinnt die Präsidentschaftswahl 1960
Bei den Wahlen im November gewann Kennedy mit einem knappen Vorsprung von weniger als 120.000 von etwa 70 Millionen abgegebenen Stimmen. Er wurde als jüngster Mann und erster Katholik zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt.
Mit seiner hübschen jungen Frau und den beiden kleinen Kindern Caroline und John Jr. verlieh Kennedy dem Weißen Haus eine faszinierende Aura von Jugend und Glamour. In seiner Antrittsrede, die er am 20. Januar 1961 hielt, rief der neue Präsident seine amerikanischen Mitbürger auf, sich gemeinsam für den Fortschritt und die Linderung der Armut einzusetzen.
Auch im Kampf gegen den Kommunismus forderte er Engagement. Kennedys berühmte Schlussworte brachten zum Ausdruck, wie wichtig es für das amerikanische Volk ist, zusammenzuarbeiten und Opfer zu bringen:
Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann. Fragt, was ihr für euer Land tun könnt.
John F. Kennedy
Außenpolitische Herausforderungen
Kennedys Amtszeit viel in die Ära des kalten Kriegs. Bereits im April 1961 sah er sich mit einer ersten außenpolitischen Krise konfrontiert.
Invasion in der Schweinebucht
Kennedy hatte eine amphibischen Landung in der Schweinebucht auf Kuba durch 1.400 von der CIA ausgebildeten Exilkubaner genehmigt. Die Mission, mit der ein Aufstand zum Sturz des kommunistischen Führers Fidel Castro initiiert werden sollte, endete mit einem Fehlschlag. Fast alle Exilanten wurden gefangen genommen oder getötet.
Raumfahrtprogramm und Abrüstungsgespräche
Als Reaktion auf die erfolgreichen Sputnik-Missionen der Sowjetunion setzt Kennedey der US-Raumfahrt im Mai 1961 das Ziel, innerhalb eines Jahrzehnts eine bemannte Mondlandung durchzuführen.
Im Juni desselben Jahres traf Kennedy mit dem sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow in Wien zusammen, um über Abrüstungsfragen und den Status von Berlin zu sprechen. Die Stadt war nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen den Alliierten und der Sowjetunion aufgeteilt worden.
Bau der Berliner Mauer und Besuch von Berlin
Zwei Monate nach dem Aufeinandertreffen begannen ostdeutsche Truppen mit dem Bau der Berliner Mauer. Kennedy schickte einen Armeekonvoi, um den Westberlinern zu zeigen, dass die USA an Ihrer Seite stehen.
Im Juni 1963 besuchte Kennedy Westberlin. Dort traf er mit dem damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem west-berliner Bürgermeister Willy Brandt zusammen. In diesem Rahmen hielt Kennedy eine seiner berühmtesten Reden, die er mit dem Ausspruch „Ich bin ein Berliner!“ beendete.
Die Kuba-Krise
Im Oktober 1962 geriet Kennedy während der Kuba-Krise erneut mit Chruschtschow aneinander. Die Sowjetunion hatte auf Kuba eine Reihe nuklearer Langstreckenraketen stationiert. Diese stellten eine Bedrohung für das Festland der Vereinigten Staaten dar. Kennedy kündigte daraufhin eine Seeblockade Kubas an.
Das angespannte Patt dauerte fast zwei Wochen, bevor Chruschtschow zustimmte, die sowjetischen Raketenstellungen auf Kuba abzubauen. Im Gegenzug sollten die USA versichern, nicht auf der Insel einzumarschieren. Auch die US-Raketen in der Türkei und an anderen Standorten in der Nähe der sowjetischen Grenzen mussten entfernt werden.
Entspannungspolitik und Verbot von Atomtests
Kennedy initiierte daraufhin eine Entspannungspolitik, um den Kalten Krieg zu beenden. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion richteten in diesem Rahmen ein “rotes Telefon” ein, das Moskau und Washington direkt miteinander verband. So sollten beide Regierungen bei künftigen Krisen schneller miteinander kommunizieren können.
Im Juli 1963 errang Kennedy seinen größten außenpolitischen Sieg. Chruschtschow erklärte sich bereit, gemeinsam mit ihm und dem britischen Premierminister Harold Macmillan einen Vertrag über das Verbot von Atomtests zu unterzeichnen.
Der Vietnam-Krieg
In Südostasien jedoch führte Kennedys Bestreben, den Kommunismus einzudämmen, zu einer Eskalation im Vietnamkonflikt. Erstmals wurden Bilder aus dem Krieg im Fernsehen übertragen.
Die US-Bürger waren entsetzt über die Gewalt. Es kam zu zahllosen Antikriegs-Demos. Auch wenn Kennedy privat seine Bestürzung über die Situation zum Ausdruck brachte, gelang es ihm nicht, den Krieg zu beenden.
Führungsqualitäten im eigenen Land
Zu Hause gewann Kennedy die Zustimmung des Kongresses zu einer Reihe seiner Gesetzesvorhaben.
Erhöhung der Sozialversicherungsleistungen und des Mindestlohns
Ein erster großer Erfolg waren höhere Sozialversicherungsleistungen, ein höherer Mindestlohn und Hilfen für wirtschaftlich schwache Gebiete des Landes.
Ratifizierung des 23. Zusatzartikels
Der 23. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten wurde zu Beginn von Kennedys Amtszeit ratifiziert. Er gab den Einwohnern von Washington, D.C., das Recht, an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen.
Gründung des Friedenskorps
In seinem ersten Amtsjahr beaufsichtigte Kennedy zudem die Gründung des sogenannten Friedenskorps. Dieses entsendete junge Freiwillige in Entwicklungsländer, um humanitäre Hilfe zu leisten.
Lohnabschluss in der Stahlindustrie
Im März 1962 nutzte Kennedy seinen Einfluss, um einen Lohnabschluss in der Stahlindustrie zu erreichen, der nicht inflationär wirken sollte. Anfang April kündigten jedoch mehrere Unternehmen an, ihre Stahlpreise zu erhöhen.
Kennedy reagierte scharf. Er übte enormen Druck aus, indem er Regierungsaufträge an konkurrierende Stahlhersteller übertrug und mit Klagen gegen die Unternehmen drohte, die versuchten, ihre Preise zu erhöhen. Innerhalb von vier Tagen wurden die Preise wider gesenkt.
Der Trade Expansion Act
Kennedys wichtigster gesetzgeberischer Erfolg des Jahres 1962 war die Verabschiedung des Trade Expansion Act. Es verlieh dem Präsidenten weitreichende Kompetenzen, einschließlich der Befugnis, Zölle zu senken oder abzuschaffen. Das Gesetz sollte den Vereinigten Staaten helfen, mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu konkurrieren und mit ihr Handel zu treiben.
Gescheiterte Gesetzesvorhaben
Einige seiner Gesetzesvorschläge konnte Kennedy zu Lebzeiten allerdings nicht verwirklichen, darunter zwei seiner größten Projekte: Ein Vorhaben zur Einkommensteuersenkung und ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der medizinischen Versorgung. Gemäß letzterem wären bestimmte Krankenhauskosten für ältere Menschen von der Sozialversicherung übernommen worden.
Rassenunruhen und Bürgerrechtsbewegung
Kennedy setzte sich anfangs nur zögerlich für die aufstrebende Bürgerrechtsbewegung ein. Schließlich wurde er zum Handeln gezwungen. An der Universität von Mississippi war es zu Unruhen gekommen, die zwei Tote und viele Verletzte gefordert hatten. Kennedy entsandte Bundestruppen, die dabei unterstützten, die Rassentrennung an der Universität aufzuheben.
Er hielt auch stets engen Kontakt zu Martin Luther King jr., einem der führenden Köpfe der Bürgerrechtsbewegung.
Im folgenden Sommer kündigte Kennedy an, ein umfassendes Bürgerrechtsgesetz auszuarbeiten. Zudem unterstützte er den Marsch auf Washington, der im August stattfand.
Kennedys Familie, die Politik und die Mafia
Auch andere Mitglieder der Familie Kennedy waren während der Amtszeit von John F. Kennedy in der Politik tätig. So berief JFK seinen Bruder Robert (genannt Bobby) zum Justizminister, während der jüngste der Kennedy-Brüder, Edward (Ted), 1962 in den Senat gewählt wurde.
Robert Kennedy ging als Justizminister hart gegen das organisierte Verbrechen vor und machte sich dabei viele Feinde. Nach der Ermordung von John F. Kennedy gab es zahlreiche Theorien über eine mögliche Verwicklung der Mafia. Klare Beweise wurden hierzu aber nie gefunden.
Darüber hinaus hatte die Familie Kennedy einen engen Kontakt zu Frank Sinatra, dem Verbindungen zur Mafia nachgesagt wurden. Letztendlich ist eine Verbindung der Kennedy-Familie zur Mafia nicht endgültig geklärt. Aber auch hier gibt es viele Gerüchte und Theorien.
Jackie Kennedy avancierte hingegen zu einer internationalen Ikone des Stils, der Schönheit und der Kultiviertheit. Auch spätere Geschichten über die zahlreichen außerehelichen Affären ihres Mannes, die das idyllische Image der Kennedys beschädigten, konnten Jackies Ruf nichts anhaben.
Die Affäre zwischen John F. Kennedy und Marilyn Monroe
Eine der vielen außerehelichen Affären von John F. Kennedy stich besonders hervor. So soll er für kurze Zeit mit der legendären Schauspielerin Marilyn Monroe ein Verhältnis gehabt haben. Auch wenn man nicht mit Sicherheit sagen kann, was zwischen den beiden geschah, ranken sich hierum viele Mythen.
Vermutlich haben sich die beiden durch Bobby Kennedy kennengelernt. JFK war zu diesem Zeitpunkt bereits Präsident und Marilyn Monroe noch mit Arthur Miller verheiratet.
Die Beziehung dauerte wohl nur wenige Monate an, bevor sie aufgrund des politischen Drucks und durch eine Intervention der Kennedy-Familie endete. Nach der Trennung sollen Kennedy und Monroe dennoch eine enge Freundschaft gepflegt haben.
Legendär ist in diesem Zusammenhang ein Geburtstagsständchen, dass Marilyn Monroe für John F. Kennedy bei der Feier seines 45. Geburtstags im Madison Square Garden zum Besten gab. Dabei hauchte Sie lasziv die Worte „Happy Birthday, Mr. President“ ins Mikrofon.
Kennedys Ermordung
Am 22. November 1963 landeten der Präsident und seine Frau für einen Wahlkampftermin in Dallas, Texas. Am Tag zuvor hatte Kennedy in San Antonio, Austin und Fort Worth gesprochen. Vom Flugplatz aus fuhr er mit seinem Stab in einer Autokolonne zum Dallas Trade Mart, dem Ort seines nächsten Redeauftritts.
Die Schüsse in Dallas
Entlang der Strecke standen die Menschen dicht gedrängt und applaudierten. Präsident Kennedy und seine Frau Jackie fuhren auf dem Rücksitz einer großen offenen Limousine durch die Stadt. Vor ihnen saßen John B. Connally, der Gouverneur von Texas, und seine Frau Nellie. Im dritten Wagen der Kolonne fuhr der Vizepräsident Lyndon B. Johnson und seine Ehefrau.
Als sich die Fahrzeuge einer Unterführung näherten, drehte sich Mrs. Connally um und sagte: “Sie können nicht behaupten, dass Dallas Sie nicht liebt, Mr. President.”
In diesem Moment ertönten drei Schüsse. Der Präsident, von einem Schuss in Hals und Kopf getroffen, sackte auf den Schoß seiner Frau. Die zweite Kugel traf Gouverneur Connally und durchbohrte seinen Rücken, seine Brust, sein Handgelenk und seinen Oberschenkel.
Ein Reporter, der nach oben blickte, sah, wie ein Gewehr langsam in einem Eckfenster im sechsten Stock des Texas School Book Depository, einem Lagerhaus mit Blick auf den Highway, verschwand. Es war 12:30 Uhr mittags in Dallas.
Präsident Kennedy starb im Parkland Memorial Hospital, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Der Todeszeitpunkt wurde auf 13:00 Uhr festgelegt.
Lee Harvey Oswald – Kennedys Mörder
Sechs Minuten nach den Schüssen wurde über den Polizeifunk die Beschreibung eines Mannes durchgegeben, der das Lagerhaus verlassen hatte. Um 13.18 Uhr hielt Streifenpolizist J.D. Tippit einen Mann an, auf den die Beschreibung passte.
Es handelte sich um den Ex-Soldaten Lee Harvey Oswald. Dieser eröffnete das Feuer und tötete den Polizisten. Um 13.35 Uhr nahm die Polizei Lee Harvey Oswald in einem Kino fest, wo er sich versteckt hielt.
Eine Vielzahl von Indizien, darunter auch ballistische Tests, wiesen auf Oswald als Mörder von Präsident Kennedy hin. Dennoch kam der 24-jährige bekennende Marxist und Castro-Sympathisant nie vor Gericht.
Die Ermordung von Lee Harvey Oswald
Am Sonntag, den 24. November, durchbrach Jack Ruby, ein Nachtclubbesitzer aus Dallas, eine Polizeikette. Er zog eine Pistole und erschoss Oswald, als dieser in den Keller des Rathauses geführt wurde, um ihn in ein anderes Gefängnis zu verlegen. Der Mord wurde vor den Augen von Millionen von Fernsehkameras begangen.
Schnell verbreiteten sich Verschwörungstheorien über die Ermordung Kennedys. So wurde über eine Verschwörung des KGB, der Mafia und des militärisch-industriellen Komplexes der USA gemutmaßt.
Die Warren Komission
Am 29. November 1963 setzte Präsident Johnson die “President’s Commission on the Assassination of President John F. Kennedy” ein. Diese sollte die Fakten im Zusammenhang mit der Ermordung Kennedys untersuchen und einen Bericht erstellen.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Schüsse, die Präsident Kennedy töteten und Gouverneur Connally verwundeten, von Lee Harvey Oswald abgefeuert wurden.
Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Beweise, dass Oswald oder Jack Ruby an einer in- oder ausländischen Verschwörung zur Ermordung von Präsident Kennedy beteiligt waren. Es war keine direkte oder indirekte Beziehung zwischen Oswald und Jack Ruby aufgedeckt worden.
Auf der Grundlage der ihr vorliegenden Beweise kam die Kommission zu dem Schluss, dass Oswald allein gehandelt hat. Trotz der Ergebnisse der Kommission hielten sich die Verschwörungstheorien jahrzehntelang.
Versäumnisse des Secret Service und des FBI
Die Kommission kritisierte sowohl den Secret Service als auch das Federal Bureau of Investigation (FBI). Die Vorbereitungen und Sicherheitsvorkehrungen des Geheimdienstes in Dallas wurden als teilweise mangelhaft bezeichnet.
Darüber hinaus verfügte das FBI zwar über umfangreiche Informationen zu Oswald, war aber offiziell nicht verpflichtet, diese Informationen an den Secret Service weiterzuleiten. “Eine sorgfältiger koordinierte Behandlung des Falls Oswald durch das FBI hätte durchaus dazu führen können, dass der Secret Service auf Oswalds Aktivitäten aufmerksam geworden wäre”, heißt es in dem Bericht.
Die Kommission machte Vorschläge für verbesserte Schutzmaßnahmen des Secret Service und eine bessere Zusammenarbeit mit dem FBI, dem Außenministerium und anderen Bundesbehörden.
Was ist der “Fluch der Kennedys”?
Der “Fluch der Kennedys” beschreibt zahlreiche Tragödien, welche die Familie Kennedy im Laufe der Jahre heimgesucht haben.
Zu diesen Schicksalsschlägen gehören eine Reihe von vorzeitigen Todesfällen, darunter die Ermordung von John F. Kennedy und Robert F. Kennedy sowie der Tod von John F. Kennedy Jr. bei einem Flugzeugabsturz.
Weitere Tragödien sind:
- JFKs Schwester Kathleen Kennedy starb 1948 bei einem Flugzeugabsturz
- Robert F. Kennedys Sohn David starb 1984 an einer Überdosis Kokain, Demerol und Mellaril.
- Ein weiterer Sohn von Robert F. Kennedy, Michael Kennedy, starb bei einem Skiunfall.
- Robert F. Kennedys Enkeltochter Maeve Kennedy Townsend McKean starb bei einem Kanu-Unfall.
- Die Wahlkampfhelferin Mary Jo Kopechne kam bei einem Autounfall zu Tode. Ted Kennedy hatte den Wagen gefahren, meldete den Unfall aber erst am Folgetag der Polizei.
- Viele Familienmitglieder litten unter psychischen Störungen. An JFKs Schwester Rosemary wurde sogar eine Lobotomie vorgenommen. Die Folgen des Eingriffs waren so schwerwiegend, dass sie den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Einrichtung verbringen musste.
Kennedys Vermächtnis
John F. Kennedys Vermächtnis lebt durch seine inspirierenden Worte und Taten weiter. Er ist ein Symbol der Hoffnung, für alle, die nach einer besseren Zukunft streben.
Sein Engagement für die Bürgerrechte, seine Bereitschaft, sich gegen die Rassentrennung einzusetzen, und sein Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft sind nur einige der vielen Gründe, warum er immer noch als einer der beliebtesten Präsidenten Amerikas gilt.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema (FAQ)
1963 besuchte Präsident John F. Kennedy West-Berlin, um den Menschen in der geteilten Stadt Hoffnung zu geben. Der Besuch, der zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer stattfand, sollte die Verbundenheit der USA mit West-Berlin und seinen Bewohnern demonstrieren und die Sorge über die Gefahr eines Atomkriegs zum Ausdruck bringen. Kennedys historischer Besuch markierte einen Wendepunkt im Kalten Krieg und wurde zum Symbol für Freiheit und Widerstand gegen die kommunistische Herrschaft.
Das Attentat auf John F. Kennedy hat zahlreiche Verschwörungstheorien hervorgebracht, welche die Beteiligung der CIA, der Mafia, des Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson, des kubanischen Diktators Fidel Castro, des KGB oder einer Kombination dieser Personen und Organisationen zum Inhalt haben. Einige Theorien unterstellen auch eine Vertuschung durch Teile der US-Regierung, durch die FBI-Ermittler, die Warren-Kommission oder die CIA.
John F. Kennedys Beziehung zur US-Armee war von Spannungen und Herausforderungen geprägt. Kennedy war besorgt über den Einfluss des Militärs und das Potenzial für Überreaktionen auf sowjetische Provokationen. Er drängte darauf, die Strategie der “massiven Vergeltung” durch eine flexiblere Reaktion zu ersetzen. Er unterhielt jedoch auch enge Beziehungen zu bestimmten Militäreinheiten, wie z. B. den Green Berets, und spielte eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Fähigkeiten des Verteidigungsministeriums für künftige bewaffneter Konflikte.
John F. Kennedys Haltung zum Krieg in Vietnam zeichnete sich durch eine vorsichtige Herangehensweise aus. Während seiner Präsidentschaft erhöhte er zwar die Zahl der amerikanischen Militärberater in Südvietnam auf über 16.000, zögerte aber mit der Entsendung von Kampftruppen und war besorgt über die politische Instabilität in der Region. Zudem beabsichtigte er einen Totalabzug der Militärberater bis 1965.
John F. Kennedy wirkte auf die US-Wirtschaft mit verschiedenen Maßnahmen ein. Um die Rezession zu bekämpfen verfolgte er eine Gesetzesinitiative zur Senkung der Steuern, zum Schutz der Arbeitslosen, zur Erhöhung des Mindestlohns sowie zur Ankurbelung des Geschäfts- und Wohnungssektors. Er hoffte, dass diese Maßnahmen zu einem Wirtschaftsaufschwung führen würden, welcher bis in die späten 1960er Jahre anhalten sollte.
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Literatur:
- Dallek, Robert: John F. Kennedy, Oxford University Press, 04.01.2011.
- Dallek, Robert/Binder/Leineweber/Torberg: John F. Kennedy: Ein unvollendetes Leben, Deutsche Verlags-Anstalt, 2013.
- Kennedy, John/Lubrich/Billings: Das Geheime Tagebuch, DVB, 2021.
- Posener, Alan: John F. Kennedy: Biographie, 2., Rowohlt Buchverlag, 08.03.2013.
- https://www.planet-wissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/die_kennedys/pwiejohnfkennedy100.html
- https://www.geo.de/geolino/mensch/2280-rtkl-weltveraenderer-john-f-kennedy
- https://www.welt.de/themen/john-f-kennedy/
Beitragsbilder:
- John F. Kennedy – Abbie Rowe, National Park Service, Public domain, via Wikimedia Commons
- Kennedy und Willy Brandt – Marion S. Trikosko, Public domain, via Wikimedia Commons
- John F. Kennedy & Marilyn Monroe – Cecil W. Stoughton, Public domain, via Wikimedia Commons
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.