Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) war ein deutscher Komponist und Organist und einer der größten und einflussreichsten Komponisten der westlichen Welt. Er brachte die polyphone Barockmusik zu ihrem Höhepunkt und schuf meisterhafte und kraftvolle Werke in fast allen musikalischen Formen, die in seiner Zeit bekannt waren.
Steckbrief
- Name: Johann Sebastian Bach
- Geboren: 31.03.1685 in Eisenach
- Gestorben: 28.07.1750 in Leipzig
- Beruf: Komponist
- Verheiratet: von 1707 bis 1720 mit Maria Barbara Bach, geb. Wilcke / ab 1721 mit Anna Magdalena Bach
- Kinder: Catharina Dorothea, Wilhelm Friedemann, Johann Christoph, Maria Sophia, Carl Philipp Emanuel, Johann Gottfried Bernhard, Leopold Augustus, Christiana Sophia Henrietta, Gottfried Heinrich, Christian Gottlieb, Elisabeth Juliana Friederica, Ernestus Andreas, Regina Johanna, Christiana Benedicta Louisa, Christiana Dorothea, Johann Christoph Friedrich, Johann August Abraham, Johann Christian, Johanna Carolina und Regina Susanna Bach
Bach stammt aus einer Musiker-Familie
Bach wurde in eine musikalische Familie hineingeboren und widmete sich von Kindheit an dem Musizieren. Er wurde von seinem Vater und später von seinem Bruder Johann Christoph unterrichtet. Zudem war er Knabensopranist in Lüneberg.
Seine Ausbildung erwarb er weitgehend durch Selbststudium. Er war äußerst neugierig auf Musik. Bach legte manchmal weite Strecken zurück, um die Organisten Johann Adam Reinken (in Hamburg) und Buxtehude (in Lübeck) zu hören.
1703 wurde er Violinist im Privatorchester des Fürsten in Weimar. Er verließ es aber schon nach einem Jahr wieder, um Organist in Arnstadt zu werden.
Organist in Mühlhausen, Musikdirektor in Leipzig
Im Jahr 1707 ging Bach als Organist nach Mühlhausen. Dort heiratete er seine Cousine Maria Barbara Bach, die ihm sieben Kinder schenkte. 1708 wurde er Hoforganist und Kammermusiker in Weimar, 1714 erhielt er die Stelle als Konzertmeisters. Fürst Leopold von Anhalt engagierte ihn 1717 als Musikdirektor in Köthen.
Drei Jahre später verstarb Maria Barbara. 1721, nur ein Jahr nach dem Tod seiner Frau, heiratete er Anna Magdalena Wülken, eine Sopranistin mit beachtlicher musikalischer Bildung. Sie gebar ihm 13 Kinder.
1723 übernahm er die wichtige Stelle des Musikdirektors der Leipziger Thomaskirche und ihrer Chorschule. Bach blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1750 in Leipzig.
5 interessante Fakten zu Johann Sebastian Bach:
- Bachs’ Werk umfasst 1126 Kantaten, Präludien, Messen und Choräle
- In seiner Jugend war Johann Sebastian Bach ein ziemliches Raubein. An seiner Schule in Eisenach ließen Eltern aus Angst vor ihm teilweise ihre Kinder zuhause.
- Bach war ein leidenschaftlicher Papa. Aus den zwei Ehen Bachs gingen insgesamt 20 Kinder hervor (9 Töchter und 11 Söhne).
- Fünf von Bachs’ Söhnen wurden ebenfalls erfolgreiche Musiker.
- Der Song “They” der walisischen Singer/Songwriterin Jem aus dem Jahr 2005 war nicht nur ein großer Hit. Das Intro klingt auch wie Bachs’ „Präludium f-Moll“.
Nur wenige Werke zu Lebzeiten veröffentlicht
Da nur wenige von Bachs zahlreichen Werken zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurden, können nicht für alle genaue Veröffentlichungsdaten ermittelt werden. Aber die meisten lassen sich mit einiger Sicherheit seinen Lebensabschnitte zuordnen.
In Arnstadt und Mühlhausen begann er eine Reihe von Orgelkompositionen, die in den großen Werken der Weimarer Zeit gipfelten: die „Passacaglia und Fuge in C-Moll“, die meisten der großen Präludien und Fugen und die 45 Choralvorspiele, die in „Das Orgelbüchlein“ zusammengefasst sind.
Eine Vielzahl verschiedener Werke
In Köthen konzentrierte er sich auf Instrumentalkompositionen, vor allem auf Werke für Tasteninstrumente: die „Chromatische Fantasie und Fuge“, die „Englischen Suiten“, die „Französischen Suiten“, die zweistimmigen und dreistimmigen Inventionen, die er für die Ausbildung seines Sohnes Wilhelm Friedemann schrieb, und Buch I des berühmten „Wohltemperierten Klaviers“.
Außerdem schrieb er mehrere unbegleitete Violinsonaten und Cellosuiten sowie die „Brandenburgischen Konzerte“, die als die besten Concerti grossi gelten, die je komponiert wurden.
Religiöse Kompositionen, Opern, Klavierstücke
Die „Johannespassion“ wurde 1723 in Leipzig aufgeführt, als Bach Kandidat für die Stelle des Musikdirektors an der Thomaskirche war. Sein „Magnificat“ wurde kurz nach seinem Amtsantritt dargeboten.
Es folgten viele weitere seiner großartigen religiösen Kompositionen:
- die „Matthäuspassion“ (1729)
- das „Weihnachtsoratorium“
- die klangvolle „H-Moll-Messe“ und die sechs Motetten.
Die wichtigsten Klavierwerke dieser Zeit waren:
- Buch II des Wohltemperierten Klaviers
- die vier Bücher mit Klavierstücken in der „Clavierübung“
- die sechs Partiten (1726-31)
- das „Italienische Konzert“
- die „Partita in H-Moll“ (1735)
- die „Katechismus-Präludien“
- das „Präludium in C-Dur“
- die “Fuge (Sankt Anne) in Es-Moll“ (1739)
- vier Duette sowie die „Goldberg-Variationen“ (genauer: Arie mit dreißig Variationen, 1742)
Seine letzten bemerkenswerten Kompositionen waren das „Musikalische Opfer“ (1747) für Friedrich den Großen und „Die Kunst der Fuge“ (1749).
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Quellen und weiterführende Links:
- https://www.welt.de/themen/johann-sebastian-bach/
- https://www.dw.com/de/johann-sebastian-bach-neue-biografie/a-59986899
- https://www.deutschlandfunk.de/johann-sebastian-bach-das-streben-nach-vollkommenheit-100.html
Beitragsbild: Konzert für 2 Violinen in D-Moll von Johann Sebastian Bach – Gloue, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.