Der griechische Held Herkules (auch Herakles genannt) löste der Sage nach 12 schwierige Aufgaben für den König Eurystheus. Doch was machte die antike Heldenfigur so besonders? Warum zieht uns die Herkulessage noch heute in ihren Bann?
In diesem Beitrag erfährst Du unter anderem:
- Warum Stallarbeit eine Heldentat ist
- Weshalb sich manche Könige in Krügen verstecken
- Wie ein einfaches Hemd dem mächtigen Herkules zum Verhängnis wurde
Historische Quellen
Im Griechischen wurde die Sage von Herkules unter anderem von Homer in der Ilias und der Odyssee sowie in Schriften von Pindar, Bakchylides und Sophokles überliefert. Lateinische Quellen sind unter anderem die Schriften von Ovid und Seneca.
Wer war Herkules?
Herkules ist der Sohn des Göttervaters Zeus und der sterblichen Alkmene. Er verteidigte Theben gegen die Armee einer benachbarten Stadt. Als Belohnung wurde er mit Megara, der Tochter des Königs Kreon, vermählt.
Herkules hatte in Hera eine mächtige Feindin, der höchsten Göttin und Ehefrau von Zeus. In ihrer Rivalität mit Alkmene überzog sie Herakles mit Wahnsinn, so dass er zeitweise nicht mehr er selbst war.
Herakles tötete im Wahn seine Frau Megara und ihre gemeinsamen Kinder.
Zeus wollte, dass Herkules der König von Mykene wird. Doch ein Mörder war der Krone unwürdig.
Die 12 Aufgaben des Eurystheus
Stattdessen wurde Eurystheus zum König von Mykene gekrönt. Herakles musste auf sein Geheiß 12 Aufgaben lösen, um die Schuld für die Ermordung seiner Frau und seiner Kinder abzutragen. Die 12 Aufgaben galten als unlösbar. Deshalb werden auch heute noch schwer umsetzbare Aufgaben als Herkules-Aufgaben bezeichnet.
1) Der Nemeische Löwe
Herkules erste Aufgabe war es, den Löwen von Nemea zu erlegen. Der Nemeische Löwe ist ein legendäres Wesen der griechischen Mythologie, dessen Fell für menschliche Waffen nicht zu durchdringen war. Das machte ihn unbesiegbar.
Herkules spürte das Tier auf und versuchte, es mit Pfeilen zu töten. Er erkannte jedoch, dass dies aufgrund des undurchdringlichen Fells nicht möglich war.
Deshalb wartete er, bis der Löwe ihm näher kam. Als sich das Ungeheuer in seiner Reichweite befand, schlug er es mit seiner Keule nieder. Schließlich erwürgte er den Löwen mit bloßen Händen.
Das Fell des Löwen trennte Herkules mit Hilfe einer scharfen Löwenkralle ab, um es als Rüstung zu nutzen.
2) Die Neunköpfige Hydra
Die Neunköpfige Hydra war ein Ungeheuer, dem zwei Köpfe nachwuchsen, wenn einer von ihnen abgeschlagen wurde. Auch dieses Ungeheuer musste Herkules im Rahmen seiner zwölf Aufgaben töten.
Nachdem Herkules die Hydra aus ihrer Höhle gelockt hatte, schlug er ihr einen Kopf ab. Verzweifelt musste er feststellen, dass dem Ungeheuer zwei neue Köpfe nachgewachsen waren.
Herkules beschloss daraufhin, seinen Neffen Iolaus um Hilfe zu bitten. Dieser kam auf die Idee, nach dem Abtrennen eines Kopfes, den übrigen Hals mit Feuer auszubrennen.
Daraufhin entwickelten sie eine Strategie: Herkules sollte die Köpfe der Hydra abschlagen, und Iolaus die entstandenen Wunden mit einer Fackel versengen. Der Plan ging auf und so konnten sie den Kampf schnell für sich entscheiden.
Die Göttin Hera, die das Ungeheuer eigens geschaffen hatte, um Herkules zu töten, schickte eine riesige Krabbe, um die Hydra im Kampf zu unterstützen. Doch Herkules zertrat die Krabbe mit seinem gewaltigen Fuß.
Der letzte Kopf der Hydra war unsterblich. Diesen zerschlug Herkules mit einem goldenen Schwert, das ihm die Göttin Athene geschenkt hatte. Zudem tauchte er einige Pfeilspitzen in das giftige Blut der Hydra, wodurch die Pfeile unheilbare Wunden schlugen.
3) Die Kerynitische Hirschkuh
Die Keryneische Hirschkuh war ein heiliges Tier der Jagdgötting Artemis. Es hatte bronzene Hufe und ein goldenes Geweih. Die Hirschkuh war unglaublich schnell und konnte jedem Pfeil entkommen.
Herkules dritte Aufgabe war es, die Kerynitische Hirschkuh lebendig zu fangen.
Herkules verfolgte die Hirschkuh ein Jahr lang. Es gibt mehrere Versionen darüber, wie er sie schließlich fing.
Eine besagt, er habe die Hirschkuh im Schlaf mit einem Fangnetz überwältigt. Nach einer anderen Erzählung hat Herkules das Tier mit einem Pfeil zwischen die Beine bewegungsunfähig gemacht.
Nachdem er die Hirschkuh gefangen hatte, machte Herkules sich auf, das Tier an Eurystheus zu übergeben. Auf seinem Weg traf er auf Artemis und ihren Zwillingsbruder Apollon.
Er bat Artemis um Verzeihung, dass er die Hirschkuh gefangen hatte und erklärte, warum dies sein musste. Artemis nahm seine Entschuldigung an, machte ihm aber zur Auflage, das Tier freizulassen. Herkules willigte ein.
Als er am Hof des Eurystheus eintraf, erfuhr er, dass der König das Tier in seine persönliche Menagerie aufnehmen wollte. Herkules bat daraufhin Eurystheus, das Tier persönlich entgegenzunehmen.
Als der König, auf die Hirschkuh zuging, ließ Herkules das Tier absichtlich zu früh los, so dass dieses fliehen konnte.
4) Der Erymanthische Eber
Als Nächstes musste Herkules den Erymanthischen Eber fangen. Dieser verwüstete die Gegend um den Berg Erymanthos. Genau wie die Kerynitische Hirschkuh, war der Eber der Göttin Artemis geweiht.
Herkules trieb das Tier aus dem Dickicht in ein Schneefeld. Der Eber wurde durch die Hetzjagd im hohen Schnee müde, woraufhin Herkules ihn fesseln und zu Eurystheus bringen konnte. Damit war auch die vierte Aufgabe erfüllt.
Der Moment, in welchen Herkules den Eber an Eurystheus übergibt, welcher sich daraufhin ängstlich in einem großen Krug versteckt, war ein beliebtes Bildmotiv in der griechischen Kunst.
5) Die Rinderställe des Augias
Die nächste Aufgabe, die Herkules zu erfüllen hatte, bestand darin, die Ställe des König Augias innerhalb eines einzigen Tages auszumisten. Die Ställe waren seit vielen Jahren nicht mehr gesäubert worden und in ihnen wurden unzählige Rinder gehalten.
Augias versprach Herkules den zehnten Teil seines Viehs, wenn er die Aufgabe bewältigen sollte. Er war überzeugt, dass niemand, nicht einmal Herkules, dies in so kurzer Zeit schaffen könnte. Augias’ Sohn Phyleus diente als Zeuge.
Der Legende nach vollendete Herkules die Aufgabe, indem er die Fundamente des Stalls auf einer Seite aufbrach und Wasser aus den Flüssen Alpheios und Peneios (heute Pinios) hindurchleitete.
Augias verweigerte ihm daraufhin den Lohn und stritt ab, Herkules ein Zehntel seines Viehbestands versprochen zu haben. Erst später war er bereit, sich einem Gerichtsurteil zu unterwerfen. Herkules ließ er jedoch aus seinem Land jagen.
6) Die Stymphalischen Vögel
Die Stymphalischen Vögel waren der Sage nach monströse Vögel, die im Schilf des Sees Stymphalos nisteten. Ihre Schnäbel waren aus Bronze und ihre Federn metallisch und scharf. Sie verschlangen Menschen und verwüsteten ganze Landstriche.
Die sechste Aufgabe von Herkules bestand darin, die Stymphalischen Vögel zu töten. Das Land um den See war sumpfig. Herkules konnte deshalb die Nester nicht erreichen.
Die Göttin Athene gab ihm daraufhin eine Rassel, die der Feuergott Hephaistos eigens für diese Gelegenheit angefertigt hatte. Herkules scheuchte die Vögel mit dem Lärm der Rassel auf. Anschließend tötete er sie mit den Pfeilen, die er in das giftige Blut der neunköpfigen Hydra getaucht hatte.
7) Der Kretische Stier
Der kretische Stier kommt sowohl in der Herkulessage als auch in der Legende über den Minotaurus vor.
Letztere besagt, dass Pasiphae, die Gemahlin des König Minos, sich in den Kretischen Stier verliebt hatte. Denn dieser hatte große Kräfte und ein schönes weißes Fell.
Das ging so weit, dass Pasiphae vom Kretischen Stier geschwängert wurde und den Minotaurus zur Welt brachte – ein Wesen halb Mensch, halb Rind.
Herkules siebte Aufgabe war es, den kretischen Stier zu fangen. Der Held reiste nach Kreta und holte sich die Erlaubnis von König Minos. Dieser war froh, das Tier loszuwerden, da es die Ernten der Region vernichtet hatte.
Herkules fing den Stier mit bloßen Händen und brachte ihn zu Eurystheus. Dieser zeigte sich zufrieden und ließ das Tier wieder frei.
Die Bestie irrte daraufhin durch Sparta und Arkadien, überquerte die Landenge von Korinth und erreichte Marathon. Dort richtete der Stier große Verwüstungen an. Deshalb wurde er auch “Stier von Marathon” genannt.
8) Die Rosse des Diomedes
Die Rosse des Diomedes waren der Legende nach vier menschenfressende Pferde. Sie gehörten Diomedes, dem König von Thrakien.
Die Pferde hießen Podargos (der Schnelle), Lampon (der Glänzende), Xanthos (der Fahle) und Deinos (der Schreckliche).
Jeder Fremde, der das Königreich des Diomedes betrat, wurde den Pferden zum Fraß vorgeworfen.
Eurystheus beauftragte Herkules, die Pferde zu stehlen und zu ihm zu bringen. Als Herkules daraufhin in Diomedes’ Palast eindrang, kam es zum Zweikampf zwischen Herkules und Diomedes.
Herkules tötete Diomedes, woraufhin die Pferde rasend wurden. Um die Rösser zu beruhigen, fütterte Herkules sie mit Diomedes’ Körper.
Die Untertanen von Diomedes verfolgten Herkules, um den Tod ihres Königs zu rächen. Herkules brachte die Pferde zu seinem Freund Abderos und stürzte sich in den Kampf gegen Diomedes’ Gefolgsleute.
Als er den Kampf für sich entschieden hatte und zu Abderos zurückkehrte, musste er feststellen, dass die Pferde Abderos gefressen hatten. Zu Ehren seines Freundes gründete Herkules die Stadt Abdera.
Die Rösser brachte er zu Eurystheus, der sie der Göttin Hera weihte.
9) Der Gürtel der Hippolyte
Die neunte Aufgabe des Herkules bestand darin, den wertvollen Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyta zu stehlen, um sie Eurystheus’ Tochter Admeta zum Geschenk zu machen.
Herkules reiste mit einem Schiff zur Insel der Amazonen. Hippolyta besuchte den anlandenden Herkules auf seinem Schiff und war von ihm derart verzaubert, dass sie ihm ihren Gürtel ohne Gegenleistung überlassen wollte.
Doch die Göttin Hera verkleidete sich als Amazone, mischte sich unter die Kriegerinnen und verbreitete das Gerücht, Herkules wolle ihre Königin entführen.
Wütend griffen die Amazonen das Schiff an. Herkules tötete daraufhin Hippolyta, nahm den Gürtel an sich und stach in See, um sich vor den wütenden Amazonen zu retten.
10) Die Rinderherde des Riesen Geryon
Geryon war der Sage nach ein Riese, der auf der Insel Erytheia lebte. Oft wurde er als ein Ungeheuer mit drei Köpfen dargestellt. Manche Quellen beschrieben ihn auch als baumlanges Wesen mit drei Oberkörpern.
Orthrus, sein Hund mit zwei Köpfen, war der Bruder von Kerberos, dem Wächter der Unterwelt.
Herkules zehnte Aufgabe war es, die Rinderherde des Geryon zu rauben. Diese bestand aus einer großen Zahl prächtiger, roter Stiere.
Der Hund Orthrus griff Herkules an, als dieser die Insel Erytheia betrat. Herkules tötete das Tier mit einem einzigen Schlag seiner Keule. Genauso besiegte er den Hirten Eurytion, der versuchte, Herkules aufzuhalten.
Geryon nahm daraufhin seine drei Schilde, drei Speere und drei Helme und forderte Herkules zum Kampf auf. Herkules, der die Enden seiner Pfeile mit dem Blut der Neunköpfigen Hydra getränkt hatte, schoss einen einzigen Pfeil auf den Riesen. Das Geschoss durchbohrte Geryons Schädel und tötete ihn.
Herkules nahm daraufhin die Rinderherde in Besitz und brachte sie zu König Eurystheus.
11) Die goldenen Äpfel der Hesperiden
Bei den Hesperiden handelte es sich im Glauben der alten Griechen um weibliche Naturgeister, sogenannte Nymphen.
Die Hesperiden hüteten einen Baum, an dem goldene Äpfel wuchsen. Den Baum hatte die Erdgöttin Gaia als Hochzeitsgeschenk für Hera und Zeus wachsen lassen. Der mehrköpfige Drachen Ladon hatte den Auftrag, den Apfelbaum zu bewachen.
Im Rahmen seiner elften Aufgabe sollte Herkules die goldenen Äpfel für Eurystheus stehlen. Durch eine List brachte er Atlas, den Vater der Hesperiden, dazu, die Äpfel zu pflücken.
Dafür übernahm er für kurze Zeit dessen Aufgabe, das Himmelsgewölbe zu tragen.
Eurystheus, dem Herkules die Äpfel übergab, reichte sie an Athene weiter, die sie an ihren angestammten Platz zurückbrachte.
12) Der Höllenhund Kerberos
Kerberos, auch als “Hund des Hades” bekannt, war ein mehrköpfiger Hund, der die Tore der Unterwelt bewachte. Er sorgte dafür, dass die Toten die Unterwelt nicht verlassen und Lebende sie nicht betreten konnten.
Die letzte – und folglich schwerste – der zwölf Aufgaben bestand darin, Kerberos aus der Unterwelt heraufzuholen. Hades, der Herrscher der Unterwelt, willigte ein, aber nur unter der Bedingung, dass Herkules dies ohne den Einsatz einer Waffe tat.
Obwohl er vom Schlangenschwanz des Kerberos gebissen wurde, gelang es Herkules, den Hund bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen.
Er fesselte das Ungeheuer mit eisernen Ketten und schleppte es zu Eurystheus. Der war vom Anblick des Höllenhundes so entsetzt, dass er sich wieder in seinem großen Krug versteckte.
Herkules gelang es zudem, Theseus, den König von Athen, aus der Unterwelt zu befreien. Dieser wurde dort gefangen gehalten, weil er versucht hatte, zusammen mit König Pirithos von Thessalien, die Totengöttin Persephone zu entführen.
Theseus war zusammen mit Pirithos an den Stuhl des Vergessens gefesselt. Herkules konnte Theseus von den Fesseln befreien.
Als Herkules versuchte, Pirithos von seinem Stuhl zu heben, bebte die Erde vor Angst, sodass er keine andere Wahl hatte, als Pirithos für alle Zeiten gefesselt zu lassen.
Das Nessoshemd und Herkules’ tragischer Feuertod
Herakles’ zweite Frau war Deianira, die Schwester des mächtigen Helden Meleager. Kurz nach ihrer Heirat wurde Deianira vom Zentauren Nessus angegriffen. Herakles tötete den Angreifer durch einen gezielten Schuss mit einem in das giftige Blut der Neunköpfigen Hydra getauchten Pfeil.
Mit seinem letzten Atemzug überredete Nessus Deianira, sein blutverschmiertes (und damit giftiges) Hemd zu nehmen und es als Liebeszauber zu verwenden, wenn sie das Gefühl hatte, ihr Mann würde ihr untreu werden.
Deianira bewahrte das Hemd des Nessus jahrelang auf, bevor sie es schließlich Herakles schenkte, weil sie befürchtete, dass er sich in die schöne Iole verliebt hatte. Doch kaum hatte Herakles das Hemd angezogen, begann das Gift sein Fleisch zu zerfressen und bereitete dem Helden so grausame Schmerzen, dass er nicht mehr leben wollte.
Unter Qualen errichtete Herakles auf dem Berg Oeta einen Scheiterhaufen, um sich selbst zu verbrennen. Er bestieg den Holzhaufen und wartete darauf, dass jemand vorbei kam, der ihn anzünden könnte.
Niemand war dazu bereit. Nur sein Freund Poeas, der zufällig des Weges kam, willigte nach einiger Überzeugungsarbeit ein. Im Gegenzug erhielt er Herakles’ Bogen und Pfeile.
Nachdem Herkules den Feuertod gestorben war, gewährten ihm die Götter einen Platz auf den Olymp und gaben ihm die Göttin Hebe zur Frau.
Held und Gott
Obwohl er in der Antike als Gott Verehrung erfuhr, wurde Herkules eher als Held betrachtet. Häufig riefen ihn die Menschen zum Schutz vor verschiedenen Übeln an. In der Kunst wird Herkules als kräftiger, muskulöser Mann dargestellt, der ein Löwenfell trägt und mit einer riesigen Keule bewaffnet ist.
Die vielleicht berühmteste Statue von ihm ist der Herkules von Farnese im Nationalmuseum in Neapel. Er ist zudem der Held in den Theaterstücken von Sophokles, Euripides und Seneca.
Die Herkules-Sage begeistert noch heute viele Menschen
Die Sage des Herkules, inspiriert auch heute noch viele Menschen, vor allem wenn sie mit eigenen Kämpfen oder Hindernissen konfrontiert sind.
Das Thema ist zeitlos: Mut, Widerstandskraft und Gerechtigkeit sind nur einige Beispiele von vielen, die diese epische Erzählung ausmachen – und uns daran erinnern, dass jeder, unabhängig von seiner Herkunft, der Geschichte seinen Stempel aufdrücken kann, wenn er sich selbst treu bleibt und sein Bestes gibt.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema (FAQ)
Bei Herkules und Herakles handelt es sich um ein und dieselbe mythologische Figur. Herkules ist der römische, Herakles der griechische Name des berühmten antiken Held.
Herkules war kein Gott, sondern ein Halbgott. Er war der Sohn von Zeus und der Sterblichen Alkmene. Das machte ihn zu einem Helden mit göttlicher Abstammung, aber nicht zu einem vollwertigen Gott.
Ja, Zeus war der Vater von Herkules. Seine Mutter war die sterbliche Prinzessin Alkmene, eine Enkelin des griechischen Helden Perseus. Dieser war wiederum selbst ein Sohn des Zeus.
Zeus war in Alkmene, die Enkelin des Perseus und Frau des Amphitryon, verliebt. Zeus nahm die Gestalt von Amphitryon an und zeugte mit Alkmene Herakles.
Als Amphitryon von einer Reise heimkehrte, kam der Betrug ans Licht. Amphitryon verzieh Alkmene, weil sie von Zeus getäuscht wurde, und zeugte mit ihr Iphikles, den Zwilling des Herakles. Alkmene brachte somit zwei Söhne zur Welt: Herakles, den Sohn eines Gottes und einer Sterblichen, und Iphikles, den Sohn von zwei Sterblichen.
Hera, die Frau des Zeus, war eifersüchtig und versuchte bei jeder Gelegenheit, Herakles Schaden zuzufügen.
Als Herakles und Iphikles kurz vor der Geburt standen, verfügte Zeus, dass der Erstgeborene aus Perseus’ Familie über Mykene herrschen solle. Hierzu hatte ihn Hera überredet.
Hera verzögerte mit einem Zauber die Wehen von Alkmene, sodass Eurystheus, der Sohn des Sthenelos, zuerst geboren wurde. Dadurch wurde der später geborene Herakles zu dessen Untertan.
“Herkules” ist die lateinische Form von “Herakles”. Der Name setzt sich aus dem Namen der griechischen Göttin “Hera” und dem altgriechischen Wort für “Ruhm” zusammen. Herkules bzw. Herakles bedeutet somit „Ruhm der Hera“.
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Literatur:
- Hamilton, Edith/Elisabeth Liebl: Das große Buch der klassischen Mythen: Herkules . Dionysos . Ödipus . Odysseus . Troja . Goldenes Vlies . Aphrodite . Sigurd, Impian, 2022
- Lechner, Auguste: Herkules (Auguste Lechner – Sagen), Arena, 2010
- Stefanides, Gebrüder/Jannis Stefanides/Christina Tell: Griechische Mythologie 3: Herakles, Sigma Publications, 2022
- https://www.geo.de/geolino/mensch/18936-rtkl-griechische-mythologie-die-sage-des-herakles
- https://pecunia.zaw.uni-heidelberg.de/NumiScience/die-12-taten-des-herakles
- https://www.geschichte-abitur.de/griechische-mythologie-a-bis-z/herakles
Beitragsbild: Herkules – Altertümliche Darstellung auf einer Vase – Metropolitan Museum of Art, CC0, via Wikimedia Commons
Vielseitig interessierter und leidenschaftlicher Autor zu Themen, wie Geschichte, Philosophie, Technik, Wirtschaft, Literatur uvm.